Paradiesisch schön, aber auch gefährdet: Streuobstwiesen. Mit einer Ausstellung im Hechinger Rathaus will der Naturschutzbund Nabu das Thema auch in Hechingen mehr in den Vordergrund rücken. Foto: Schropp Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung zu schwäbischen Streuobstwiesen im Rathaus / Nabu will Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren

Von Julia Brenner

Hechingen. Voll mit Äpfeln, Birnen und Zwetschgen hängen derzeit die Bäume auf den schwäbischen Streuobstwiesen. Dass das Streuobstparadies nicht nur eine Traumlandschaft, sondern auch Verpflichtung ist, das macht eine Ausstellung im Hechinger Rathaus deutlich, die am 12. September eröffnet wird.

Es ist die dritte Ausstellung, die der Hechinger Naturschutzbund (Nabu) gemeinsam mit der Stadt Hechingen im Rathaus veranstaltet. Mit im Boot sind dieses Mal zum Thema Streuobst auch der Obst- und Gartenbauverein Boll, die Bezirks-Imkervereinigung und die Mostereien Beck und Wetzel, die gemeinsam mit dem Nabu die "Hechinger Streuobstrunde" bilden.

"Wir als Nabu befassen uns schon seit längerem mit der Materie Streuobst und gerade in Hechingen wollen wir das Thema noch deutlicher ins Bewusstsein bringen", sagt Gert Rominger, Vorsitzender der Hechinger Nabu-Gruppe.

Ausgestellt werden im Rathaus dazu großformatige Fotos von wunderschönen Streuobst-Landschaften aus der Gegend, die das Landratsamt und der Verein Schwäbisches Streuobstparadies zur Verfügung stellen, außerdem Aufnahmen von seltenen Vogelarten, die der Tierfotograf Dietmar Nill aus Mössingen geschossen hat.

"Das Streuobstparadies ist einerseits eine uralte Kulturlandschaft mit hohem Erholungswert, andererseits auch Lebensraum für seltene Tierarten", meint Rominger. Aber dieses "Paradies" ist bedroht. Die Bäume sind alt und die Pflege aufwendig, "wenn da nichts passiert, dann verschwindet dieser Lebens- und Erholungsraum irgendwann", so der Hechinger Nabu-Vorsitzende. Während Obst auf der ganzen Welt in intensiv bewirtschafteten Plantagen billig produziert wird, verkümmern die heimischen Streuobstbestände, weil die Bäume zu alt sind und die Bewirtschaftung arbeitsintensiv ist, schreibt der Verein Schwäbisches Streuobstparadies. "Der Obstertrag muss sich lohnen und dazu müssen die Produkte aus heimischen Streuobstwiesen besser vermarktet werden", sagt Rominger – ein Ziel, das sich der Verein Schwäbisches Streuobstparadies auf die Fahnen geschrieben hat. Mit der Ausstellung im Rathaus wollen die Beteiligten informieren und sensibilisieren, das Thema wieder in den Vordergrund rücken.

u Die Ausstellung "Das Schwäbische Streuobstparadies – Traumlandschaft und Verpflichtung" wird am Freitag, 12. September, um 18 Uhr im Rathaus eröffnet. Zu sehen ist sie bis 2. Oktober zu den gewohnten Öffnungszeiten des Rathauses.