Diesen fröhlichen Winter-Schnappschuss vom eingeschneiten Kreisel am Kaufland in Hechingen machte unser Leser Tobias Lapp, als er auf seinem Nachhauseweg nach Empfingen durch seine alte Heimat Hechingen fuhr. Die Redaktion hat es gefreut. Foto: Lapp

Schneeräumen im Akkord: Schichtdienst über die Feiertage kein Problem. Streusalzvorrat wird aufgestockt.

Hechingen - "Ja wo ist eigentlich die Schneeschaufel?", diese Frage haben sich in den vergangenen Tagen viele gestellt. Nach zwei sehr milden Wintern schneit es seit dem ersten Weihnachtsfeiertag fast durchgängig. Seither ist Schneeräumen angesagt.

Die Schneeschaufel habe sie schon im vorigen Jahr gekauft, erklärte eine Frau, die in der Bahnhofstraße das Gehwegstück vor ihrem Haus freiräumte. "Da war noch der Preisanhänger dran", berichtete sie. Denn im vergangenen Winter habe es ja bekanntlich gar nicht geschneit. Mittlerweile sei der Preisanhänger weg, "der hat sich irgendwie wohl aufgelöst". Alle zwei Stunden versuche sie jetzt, den Weg freizuräumen. "Hier laufen ja viele Leute vorbei", erklärt sie.

Im Räum-Dauereinsatz sind auch die Männer des städtischen Betriebshofs. Jeden Tag um 4.30 Uhr rücken die neun Räumfahrzeuge aus, dann geht es bis in den späten Abend rund. Zwei Schichten habe er zur Verfügung, erklärt Betriebshofchef Heiko Ewert auf Nachfrage unserer Zeitung. Eine Schicht mit elf Mann war nun die vergangenen Tage seit Weihnachten im Einsatz, "die hätten sonst Bereitschaft gehabt", so Ewert. So mussten sie wegen des Schnees dann leider arbeiten.

Im Team sind nicht nur Fahrer von Räumfahrzeugen, sondern auch zwei Trupps, die von Hand kritische Stellen in der Stadt räumen. Treppen, Fußgängerfurten, städtische Wege, die die großen Räumfahrzeuge nicht passieren können.

In den meisten Hechinger Stadtteilen sind zudem private Firmen mit dem Räumdienst beauftragt. "Ganz alleine würden wir das sonst nicht schaffen", so Ewert.

Derzeit ist noch die erste Schicht im Einsatz, die über die Weihnachtsfeiertage Bereitschaft hatte, morgen übernimmt dann zweite Schicht mit gleicher Mannschaftsstärke den Winteredienst. Natürlich hätten sich seine Mitarbeiter gefreut, wenn sie ruhigere Feiertage erlebt hätten, räumt Ewert ein, andererseits "ist das eigentlich ein ganz normaler Winter, nur die vergangenen beiden Jahre waren ungewöhnlich schneearm". Mit Schnee im Dezember und Januar müsse man einfach rechnen. "Wenn das jetzt nicht wochenlang durchschneit, packen wir das auch ganz gut", versichert er. Auch beim Streusalz gibt es derzeit keine Engpässe. Derzeit werden noch die nicht verbrauchten Vorräte aus dem vergangenen Jahr verbraucht.

"Salz wird schließlich nicht schlecht", so Ewert. Die Lager des Betriebshofs leeren sich allerdings so langsam. Nachschub vom Stettener Salzbergwerk zu kriegen sei aber kein Problem. "Die freuen sich sogar, dass sie ihre Lagerbestände jetzt loskriegen", so Ewert. Der schneelose Winter vom Vorjahr sei für Streusalz-Verkäufer kein gutes Geschäft gewesen. Ewert geht sowieso davon aus, dass die Schneefälle nicht mehr lange andauern. So sehen es jedenfalls die Wetterprognosen, die er schon aus beruflichen Gründen regelmäßig verfolgt. Der Schneefall werde wohl spätestens morgen, Donnerstag, enden. Vom Neujahrstag an seien dann steigende Temperaturen angesagt. "Und die Langzeitprognose geht davon aus, dass es länger warm bleibt." Und wenn es überraschenderweise doch weiter schneit? Ewert versichert: "Wir sind bereit."