Am Europäischen Tag der jüdischen Kultur finden am Sonntag, 6. September, Führungen in der Alte Synagoge und auf dem jüdischer Friedhof statt. Fotos: Jauch Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadt Hechingten beteiligt sich am Europäischen Tag der jüdischen Kultur

Hechingen. Anlässlich des Europäischen Tages der jüdischen Kultur am Sonntag, 6. September, veranstaltet die Stadt Hechingen Führungen in der Synagoge und der Schloßstraße sowie auf dem jüdischen Friedhof der Zollernstadt.

Unter dem Motto "Glaube und Intelligenz" zeigt Stadtführer Michael Hakenmüller die Synagoge und erzählt vom jüdischen Leben in der Schloßstraße, wo zum Beispiel die berühmte Madame Kaulla ihren Sitz hatte. Die Führung beginnt um 14 Uhr in der Alten Synagoge, Goldschmiedstraße 20. "Der jüdische Friedhof in Hechingen – ein großartiges Archiv aus Stein" lautet der Titel der Führung mit Jörg Küster. Beginn ist um 16.30 Uhr am Jüdischen Friedhof, "Am Fichtenwald".

Die knapp zweistündige Führung durch die Synagoge und die Schloßstraße geht unter anderem der Frage nach, welche Voraussetzungen jüdische Bürger Hechingens mitbrachten, um sich so gekonnt und intelligent in das alltägliche Leben einzubringen, dass sie um das Jahr 1900 beinahe die Hälfte des Bruttosozialproduktes der Zollernstadt bestritten. Stadtführer Michael Hakenmüller wird aber auch die Geschichte der Rettung der Alten Synagoge erzählen, die heute als Kultur- und Bildungszentrum jüdische Religion und Kultur und den Dialog der Religionen fördert.

Grabstätten bekannter Persönlichkeiten

Auf dem jüdischen Friedhof in Hechingen informiert Stadtführer Jörg Küster über die Geschichte dieses Totengartens, der "Haus des Lebens" genannt wurde, und erzählt die Sage über seine Entstehung am Galgenrain. Besucht werden die Grabstätten bekannter Hechinger Persönlichkeiten wie die der Industriepioniere Jakob Levi, Carl Loewengard und Hermann Levy. Der Rundgang führt weiter zum Grab des letzten Hechinger Rabbiners Dr. Samuel Mayer und zu den monumentalen Grabmälern der berühmten Hoffaktorin Madame Kaulla und ihres Bruders Jakob Kaulla. An den aufgesuchten Ruhestätten wird jeweils ein kurzer Lebensabriss der Persönlichkeiten gegeben.