Friedrich Ellsässer, Sohn von Dietlinde Ellsässer, schrieb das Drehbuch zu dem Film "Gut, Goethe". Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Das 60-Minuten-Werk von Friedrich Ellsässer hatte Premiere im Hohenzollerischen Landesmuseum

Von Willy Beyer

Hechingen. Ohne Geld, aber mit viel Herzblut ist der Film entstanden: Am Freitag lief der Jungfilmer-Streifen "Gut, Goethe" auf der Leinwand im Provisorienkino des Hohenzollerischen Landesmuseums ab.

Ist Goethe immer gut? Vielleicht als Muntermacher für alle Lebenslagen, oder doch eher als niedermachender Stoff für stressgeplagte Gymnasiasten? Für Jungfilmer Friedrich Ellsässer ist er jedenfalls so gut, dass er den Dichter in die Smartphone-Generation der Gegenwart transportierte. Er schrieb das Drehbuch zu "Gut, Goethe". Uta Pohl führte mit Uwe Zellmer und Hans Schenk Regie, Kameramann im rund 60 Minuten dauernden No-Budget-Film war Paul Wilms.

In dem als DVD vom Laptop abgespielten Streifen zeigt Friedrich Ellsässer Goethe als einen sich mit Zitaten, Handlungen und sogar als Kasperlefigur einmischenden Zeitgenossen. An vielen Stellen handelt der Film von Geschehnissen aus Goethes Werken: Aus den "Leiden des jungen Werther", mit Kampfhandlungen auf der Burg Hohentübingen und schwäbisch sprechenden, aufbegehrenden Bauern im "Götz von Berlichingen", oder durch den immer wieder hinterlistig auftauchenden Freund Mephisto (Paul Wilms) aus "Faust".

Die Hauptfigur spielt Elsässer selbst. Ein im Film junger, blasser Mann, der sich wegen seiner Zaghaftigkeit gegenüber den hübschen Klassenkameradinnen in Seelennöten befindet. Goethe spendet ihm Trost, auch wenn er von seiner angehimmelten Rieke (Miriam Leuther) abgewiesen wird.

Der Film ist letztlich eine bunte, manchmal etwas surreale Collage zum Thema Goethe. Er überzeugt mit der Filmmusik, mit digital-visuellen Effekten, langen Passagen über Landschaft und Leute und einer professionell auftretenden Schauspielergruppe aus dem Lindenhof.