Das Tübinger Ärzteorchester ist in der Stadthalle Museum in Hechingen aufgetreten. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Tübinger Ärzte spielen in der Stadthalle Museum / Cecilia Zhang fällt wegen Verletzung aus

Von Willy Beyer

Hechingen. Altbewährt, aber mit anderer Programmgestaltung gastierte am Sonntag das Tübinger Ärzteorchester in der Stadthalle Museum in Hechingen.

Programm-Musiken, Rhapsodien, Mendelssohns Konzertouvertüre "Die Hebriden" und weitere Werke von Edvard Grieg, Johan Svendsen, Jon Ivanovici und anderen führte das beliebte Laienorchester bei seinem Frühjahrskonzert auf. Doch diesmal hatte das Orchester den in der Zollerstadt bestens bekannten Rundfunksprecher Rudolf Guckelsberger als Moderator dabei, weshalb das Programmheft erstmals nicht ganz so umfassend schriftlich informierte.

Guckelsberger wies auch auf das Jubiläumsjahr des Tübinger Ärzteorchesters hin, das im Herbst 1984 von dem damals in Hechingen als Nervenarzt und Psychotherapeut in eigener Praxis tätigen Norbert Kirchmann gegründet wurde, der es seit dem leitet. Im Frühjahr 1985 gab es sein erstes Konzert.

Für das 25-jährige Bestehen der durch Edith (die in den Konzerten die Pauken spielt) und Norbert Kirchmann gegründeten "Kinderhilfe Rumänien" erwirkte Guckelsberger zurecht einen wohlwollenden Applaus in der gut besuchten Veranstaltung.

Die schlechte Nachricht kam gleich zu Anfang: Die junge Cecilia Zhang, die im vergangenen Jahr vorbildlich als Solistin Liszts Erstes Klavierkonzert hier gestaltete, fiel wegen einer Handverletzung aus. Mit Bedrich Smetanas "Die Moldau" kam eine Sinfonische Dichtung zur Aufführung. Diese Musikgattung will Inhalte etwa aus Literatur, Kunst oder Naturerscheinungen musikalisch beschreiben. Hier verdeutlichten besonders die Flöte und weitere Holzblasinstrumente auf einem von den Streichern vorgegebenen Klangteppich das Plätschern und Fließen der Moldau Richtung Prag. Die Arpeggien von der Konzertharfe unterstreichen diesen Eindruck nur noch.

Franz Liszt ist der Erfinder der Gattung Sinfonische Dichtung. Eine der ersten belegbaren Aufführungen derartiger Werke fand 1858 unter Liszts Leitung mit der Hofkapelle von Fürst Constantin von Hohenzollern-Hechingen statt, dem "Patron" von Liszt, wie er ihn nannte.

Vom Ärzteorchester kam Liszts feurig-dramatische "Ungarische Rhapsodie Nr. 2" zu Gehör und mit Alexander Borodins "Steppenskizze aus Mittelasien" noch eine Sinfonische Dichtung. Ein Zugewinn war sicherlich der Auftritt der jungen Geigerin Christine Ivanovic als herausragende Solistin.