Heide Pick ist Kreisvorsitzende der Europa-Union, die den Vortrag organisiert. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Heide Pick, Kreisvorsitzende der Europa-Union, setzt sich für gute, internationale Nachbarschaft ein

Hechingen. "Ist Europa die Lösung oder das Problem?", unter diesem Motto veranstaltet die Europa-Union am Dienstag, 24. Oktober, von 19.30 Uhr an einen Vortrag mit Siegbert Alber im Hohenzollernsaal der Sparkasse. Kreisvorsitzende der Europaunion ist Heide Pick.

Frau Pick, ein "Europa-Talk" mit Siegbert Alber, warum sollte man da hingehen?

Man kann durch sein Interesse ein Stück weit zeigen, dass einem die gute Nachbarschaft mit den anderen Ländern in Europa wichtig ist. Diese Freude am möglichen Zusammenhalt eines so vielfältigen Gebildes aus vielen Ländern. Wie die Europäische Union unsere Zukunft prägen wird, ist doch interessant.

Aber derzeit bestimmen eher Krisen das Bild der EU

Deshalb ist ja das Zusammenhalten wichtig, das gemeinsame arbeiten an Lösungen. Ob innere und äußere Sicherheit, unser wirtschaftlicher Erfolg oder die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten unserer Jugend – es gibt vieles, was hier auf dem Spiel steht. Siegberg Alber hat bei diesem Thema eine enorme Erfahrung, und er muss kein Blatt mehr vor den Mund nehmen. Ich bin mir sicher, er wird auch kritische Punkte ansprechen.

Da gibt es ja durchaus welche in der EU

Ich bin auch keine Freundin der Krümmungsvorschriften für Gurken, und manches andere stört mich natürlich auch. Veränderungen sind in der EU sicher nötig, und sie werden auch längst angegangen. Wir wollen hier ein Stück weit mitwirken. Das Schlimmste für Europa wäre Gleichgültigkeit.

Was ist eigentlich die Europa-Union, und wie wurden Sie Vorsitzende?

Eine von Parteien unabhängige Organisation, die 1946 als europäische Bürgerbewegung gegründet wurde. Der Zollernalbkreis war hier allerdings lange ein Weißer Fleck. Von Landrat Günther Martin Pauli kam im Jahr 2012 der Anstoß zur Gründung des Kreisverbands. Wir wollen das Interesse an der europäischen Zusammenarbeit wecken und fördern, und wir wollen über dieses Thema informieren. Wir sind hier derzeit etwa 30 Mitglieder. Ich war als Schriftführerin Gründungsmitglied, und als die Vorsitzende wegzog, wurde ich im Februar zur Vorsitzenden gewählt.

Und wie sieht die Vereinsarbeit aus?

Die Mitglieder hier kommen wirklich aus allen Schichten und Altersgruppen. Hauptsächlich organisieren wir Informationsveranstaltungen, wir nennen sie "Europa-Talk". Zur letzten, die in Geislingen stattfand, kam beispielsweise der frühere Ministerpräsident Erwin Teufel.

Also eher was für die ältere Generation?

Überhaupt nicht. Wir haben junge Mitglieder, und es gibt auch eine spezielle Jugendorganisation. Da würde ich hier im Landkreis auch sehr gerne eine eigene Gruppe gründen helfen. Wir versuchen gerade, hier interessierte junge Leute anzusprechen.

Wie kamen Sie auf den Referent Siegbert Alber?

Die älteren Hechinger kennen ihn sicher noch, er ist ja hier aufgewachsen. Dann hat er eine steile Karriere gemacht. Aber den konkreten Kontakt hat Thomas Miller, der Bürgermeister von Rosenfeld ist, hergestellt. Er kennt Siegbert Alber persönlich, und er ist bei uns Beisitzer in der Europa-Union.

Wird die Veranstaltung im Hohenzollernsaal der Sparkasse am Schloßplatz eine Art Feierstunde für Europa?

Überhaupt nicht, uns sind auch Europaskeptiker willkommen, wir freuen uns über den Austausch von Meinungen. Und ich bin mir auch sicher, dass Siegbert Alber die kritischen Seiten der aktuellen Entwicklung ansprechen wird. Er ist dafür bekannt, dass er klare Worte liebt. Wer etwas neugierig ist auf Europa und über die Grundidee nachdenken will, der wird hier sicher einen interessanten Abend erleben.

 Die Fragen stelle Klaus Stopper.