Kabarett: Bisinger Brettle mit Sketchen und Liedern
Von David Scheu
Hechingen-Bechtoldsweiler. Eine humorvolle wie nachdenkliche Einstimmung auf die angeblich besinnlichste Zeit des Jahres gab es am Samstagabend im Bürgerhaus in Bechtoldsweiler: Das Bisinger Brettle gastierte mit seinem Weihnachtsprogramm "Alles Lametta oder was?" und unterhielt das Publikum prächtig.
Dass Kabarett auch im Dialekt funktioniert, stellt das Bisinger Brettle seit Jahren erfolgreich unter Beweis. Seit 2007 tourt das Trio erfolgreich mit bester Mundart-Unterhaltung durch die Schwäbischen Lande. Am Samstag waren Andreas Fiedler, Timo Dotzauer und Ingo Dollenmaier der Einladung der Feuerwehr Bechtoldsweiler ins Bürgerhaus gefolgt und präsentierten ihr Weihnachtsprogramm. In einer Mischung aus pointenreichen Sketchen, schwungvollen Liedern und wortakrobatischen Zungenbrechern wurden dabei etliche Klischees auf hintergründige Weise entlarvt. Brauche es überhaupt ein Fest der Liebe und des Friedens oder solle nicht besser das ganze Jahr über Weihnachten sein? Und ist die angeblich besinnlichste Zeit des Jahres in Wahrheit nicht sogar die stressigste? Dabei regte das Brettle aber auch immer wieder zum Nachdenken an und sparte aktuelle Bezüge nicht aus.
So trat das Trio etwa verkleidet als Vertreter der drei Weltreligionen Katholizismus, Islam und Buddhismus auf die Bühne und machte Frieden als Gebot sowohl der Bibel als auch der Tora und des Koran aus. Zustimmendes Nicken im Publikum.
Manche Pointen kommen ohne Worte aus
Auch ließen die Bisinger immer wieder Raum und Zeit wirken, so dass Pointen oft durch Pausen und "Timing" erzeugt wurden. Einige Sketche waren sogar ausschließlich mimisch getragen und kamen gänzlich ohne das gesprochene Wort aus.
Die rund 150 Besucher im bis in die hintersten Reihen besetzten Saal goutierten es mit einem steten Schmunzeln auf den Lippen und lang anhaltendem Applaus am Ende des über zweistündigen Programms.