Polizei und Blaulicht prägten das Stadtbild von Hannover, als vor dem Länderspiel Deutschland – Niederlande eine Terrorwarnung einging. Foto: Gambarini Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamtspreis: Der Hechinger Schiedsrichter Helmut Zeeb über seine Erlebnisse in Hannover

Helmut Zeeb aus Hechingen wurde vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) zum Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden eingeladen. Der Grund: er erhielt den DFB-Ehrenamtspreis. Dort kam es aber bekanntermaßen zu einem Zwischenfall.

Von Matthias Zahner

Hechingen/Hannover. Es ist Dienstagabend, 19.45 Uhr. Der Hechinger Schiedsrichter und DFB-Ehrenamtspreisträger Helmut Zeeb und seine Frau Gabriele sitzen im Bus zum Länderspiel Deutschland gegen die Niederlande in Hannover. "Auf einmal sagte jemand, dass das Spiel abgesagt sei", erinnert sich der 56-Jährige. "Kurz darauf sagte ein Mann vom DFB, der auch im Bus war, dass das Spiel wegen einer akuten Terrorwarnung abgesagt wurde. Das war kurz ein komisches Gefühl." Postwendend ging es zurück ins Hotel, wo auch Persönlichkeiten wie DFB-Interimspräsident Rainer Koch untergebracht waren. "Überall war Blaulicht zu sehen. Auch vor unserem Hotel stand die Polizei, die uns die ganze Nacht bewachte", zeigt sich Zeeb beeindruckt. Angst aber hätte er keine gehabt.

Von solch einem Vorfall ahnten der Schiedsrichter und seine Frau ein paar Stunden zuvor noch nichts, als sie von Stuttgart nach Hannover flogen. Zu diesem Zeitpunkt freute Zeeb sich auf die Ehrungsveranstaltung des DFB im Varieté-Theater und den anschließenden Länderspiel-Klassiker in Hannover. "Es war alles perfekt organisiert. Von unserem Hotel wurden wir ins Varité-Theater gebracht", so der ehemalige Landesligaschiedsrichter.

Feinstes Essen und tolle Akrobatikeinlagen gab es neben den Ehrungen und Preisverleihungen. Beispielsweise bekam der ehemalige Profi-Fußballer vom Karlsruher SC Reinhold Yabo für sein vorbildliches Verhalten im Relegationsspiel gegen den Hamburger SV die Fair-Play-Medaille.

Erinnerungsfotos gab es nach der Veranstaltung

"Die Veranstaltung war einfach klasse", schwärmt der 56-jährige Zeeb von der Show. "Danach habe ich noch ein Foto mit Bibiana Steinhaus gemacht. Sie ist auch Schiedsrichterin und super sympathisch", sagt der Preisträger über erste Schiedsrichterin im Profifußball der Männer. Nach der Preisverleihung sollte das eigentliche Tageshighlight, das Länderspiel, folgen. Also raus aus dem feinen Zwirn und rein in die Stadionklamotten. "Im Anzug im Stadion wäre viel zu kalt gewesen."

Mit Bussen wurden die zahlreichen Preisträger und Geehrten abgeholt. Doch ihr Weg führte sie nicht wie geplant in die HDI-Arena in Hannover, sondern direkt ins Hotel. "Das war mit Sicherheit die richtige Entscheidung und der sicherste Weg", begrüßt Zeeb die Spielabsage. "Am Tag drauf waren in der ganzen Stadt Polizisten. Manche hatten eine Maschinenpistole umgehängt. Da hatte ich schon ein mulmiges Gefühl", gesteht Zeeb. "Das Schlimmste war aber der Rückflug, da macht man sich dann doch ein paar Gedanken. Ich war froh, als wir gelandet waren."

Zeeb zieht trotzdem ein positives Fazit

Trotz des Zwischenfalls zieht Zeeb ein positives Fazit. "Das war ein toller Ausflug", schwärmt der Signaltechniker. Er hofft, dass seine Eintrittskarten noch gelten und er und seine Frau noch mal zu einem Länderspiel eingeladen werden. Dann hoffentlich ohne Terrorwarnung oder andere Zwischenfälle.