Am Grill herrscht gute Stimmung. Viele Besucher trafen sich am Wochenende beim ersten Bürgerfest in Bechtoldsweiler. und ließen sich Fleisch und Würste schmecken. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Dorfleben: Bechtoldsweiler grillt gemeinsam / Ortsvorsteher Konstanzer von Resonanz begeistert

Hechingen-Bechtoldsweiler. Es sind die Begegnungen mit Menschen, die das Leben lebenswert machen, sagte einst ein französischer Schriftsteller. Diesem Satz hauchte das erste Bürgerfest in Bechtoldsweiler Leben ein. Die Resonanz war überragend.

Kontakt zu neuen Nachbarn soll nicht an Anonymität scheitern

Viele werden das aus eigener Erfahrung kennen: Wenn man in eine Ortschaft zieht und dort ein Eigenheim errichtet, ist ein bestimmter Wunsch für den Wohlfühlfaktor mit von entscheidender Bedeutung: Kontakt zu den Nachbarn und anderen Einwohnern zu bekommen. Was in der Stadt oft an der allgemeinen Anonymität scheitert, fällt in einem Dorf meist leichter. Doch auch dort gelingt dies erheblich besser, wenn man es schafft, die Neubürger gemeinsam an einen Tisch, beziehungsweise – im Fall von Bechtoldsweiler – Grill zu bringen.

Die Idee, ein Bürgerfest zu veranstalten, sei schon Frühjahr entstanden, erklärte Ortsvorsteher Günther Konstanzer. Nun wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Die Vereinsgemeinschaft lud im Stadtspiegel zu einem "ungezwungenen, gemütlichen Beisammensein" ein, bei dem anregende Gespräche geführt werden, der Frühherbst genossen und die Nachbarschaft gepflegt wird. Ganz ausdrücklich war die Einladung auch an alle Neubürger gerichtet Was sich die Organisatoren im Vorfeld so vorstellten? "Einfach ein Fest in kleinerem Rahmen mit wenig Personalaufwand", erklärte Thomas Seidel.

Besucher bringen eigenes Grillgut und Salat oder Nachtisch mit

Der Plan – so einfach wie wirkungsvoll: Alle, die zum Bürgerfest kommen, bringen Grillgut mit, das sie auf den bereitgestellten Grills zubereiten können, und steuern im Idealfall noch einen Salat oder Nachtisch bei. Und die Getränke werden von den Vereinen zum Selbstkostenpreis verkauft.

Dass einige Tische voll werden, damit hatten Günther Konstanzer und die Vereinsvertreter schon gerechnet. Dass das Bürgerfest allerdings so ein großer Erfolg werden würde, überraschte auch sie. Wer am Samstag die Tür zum Saal des Bürgerhauses öffnete, geriet ins Staunen – oder, wie Konstanzer, ins Schwärmen. Der Raum war voll besetzt mit Bürgern, die sich angeregt unterhielten und die von Horst Hengstler auf dem Piano musikalisch unterhalten wurden. Was die Veranstalter besonders freute: Unter den Anwesenden waren viele junge Ehepaare, die in Bechtoldsweiler gebaut haben und mit ihren Kindern zum Bürgerfest gekommen waren.

Auch die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz (CDU), stattete der Veranstaltung am Samstag einen Besuch ab und zeigte sich vom bürgerschaftlichen Miteinander im Dorf sehr beeindruckt.

Ein Dorf, in dem Jung und Alt gut und gerne zusammen leben

Für Günther Konstanzer ist letzteres indes die logische Konsequenz dessen, was die Arbeitsgemeinschaft in ihrer Präsentation anlässlich des Wettbewerbs "Unser Dorf hat Zukunft" in den Vordergrund gestellt hat – nämlich die Tatsache, dass Bechtoldsweiler ein Dorf ist, in dem Jung und Alt gerne zusammen leben. Das Bürgerfest soll auf jeden Fall wiederholt werden.