Karl Neth ist im 90. Lebensjahr gestorben. Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Zum Tod des Ersten Beigeordneten a.D. Karl Neth / Geschätzter Ratgeber

Hechingen (lok). Er war ein Glücksfall für Hechingen – das sagte im Jahr 1989 der damalige Bürgermeister Norbert Roth über seinen Ersten Beigeordneten Karl Neth bei dessen Verabschiedung in den Ruhestand. Wer Neth bei der Arbeit im Rathaus erlebt hat, wird dem zustimmen. Am Freitag ist er im Alter von 89 Jahren gestorben.

Karl Neth hat sich im bürgerschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich um Hechingen verdient gemacht. Bei seiner Verabschiedung aus dem Rathausdienst wurde er mit dem Ehrenschild der Stadt ausgezeichnet.

Karl Neth – 1927 in Hechingen geboren – begann seine berufliche Laufbahn 1942 als Verwaltungslehrling beim Kreis Hechingen. Von 1945 an war er Angestellter beim Kreis. 1954 legte er die Prüfung für den gehobenen Verwaltungsdienst ab und war von da an als Beamter in der Haupt- und Finanzverwaltung des Landkreises tätig.

Am 1. November 1972, nach der Kreisreform, kam er als Stadtkämmerer ins Hechinger Rathaus. Zum Ersten Beigeordneten wurde er 1974 gewählt, die Bestätigung des angesehenen Wahlbeamten im Jahr 1982 war reine Formsache.

Die Entwicklung der Stadt mitgestaltet

Als Karl Neth in den Ruhestand trat, lobte Norbert Roth, der Beigeordnete habe die Entwicklung der Stadt kraftvoll mitgestaltet. Zwar habe seine direkte Verantwortung den Finanzen gegolten, aber überall sei Neth als aufmerksamer Beobachter sowie als geschätzter Rat- und Impulsgeber dabei gewesen. Die Integration der neuen Stadtteile habe in Hechingen gerade auch dank Neths Engagement so gut bewältigt werden können.

Nach seinem Abschied vom Hechinger Rathaus legte Neth seine Hände nicht in den Schoß, er erkannte, dass in den neuen Bundesländern gestandene Verwaltungsfachleuten gebracht wurde. Von 1990 an leistete er mit seiner Erfahrung Aufbauhilfe in Limbach-Oberfrohna.

Auch die heutige Rathausspitze würdigt Neths Lebensleistung: Er habe die Geschicke Hechingens in seiner Amtszeit entscheidend geprägt. Das Zusammenwachsen der Gesamtstadt, der Aufbau einer differenzierten kommunalen Infrastruktur und die positive wirtschaftliche Entwicklung Hechingens nach der Krise der Textilindustrie seien mit sein Werk.

Karl Neth hinterlässt seine Frau Margarete und seine vier Kinder Ursula, Karin, Rainer und Birgit. Die Beerdigung findet am Freitag, 24. März, um 10 Uhr auf dem Friedhof Heiligkreuz statt.