Anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens hat die Kolpingsfamilie Hinweistafeln für Straßennamen gesponsort. Foto: Kolpingsfamilie Foto: Schwarzwälder-Bote

Kolpingsfamilie sponsert Hinweistafeln zu Straßennamen / Aktion zum Jubiläum

Hechingen. Die Kolpingsfamilie Hechingen hat anlässlich ihres 125-jährigen Bestehens der Stadt Hechingen, 1000 Euro für Hinweistafeln zu Straßennamen am Killberg und im Gebiet Stockoch überreicht.

Die Hinweistafeln sollen auf die Geschichte der Stadt Hechingen und deren Straßen-Namensgeber hinweisen. Bereits 1989 hatte die Kolpingsfamilie Hechingen anlässlich des 100. Jubiläums der Stadt Hechingen eine Spende für die Ausstattung von derartigen Hinweistafeln im Stockoch übergeben. Dem Bauhof der Stadt ist es nun gelungen, diese Hinweistafeln zu besorgen und zu installieren. So kann man diesen Straßenschildern mit Zusatz entnehmen, dass es im Baugebiet Killberg eine Taubenschmid-straße gibt. Hier handelt es sich um Joachim und Zachäus Taubenschmid, Bildhauer aus Hausen im Killertal, die im 16. und 17. Jahrhundert Mitarbeiter an Kirchenbauten wie in St. Luzen waren.

Ebenfalls im Killberg erinnert die Jakob-Meiland-Straße an einen Musiker und Komponisten, der ab 1577 Hofkapellmeister in Hechingen war. Bei der Hans-Amann-Straße, ebenfalls im Gebiet Killberg, handelt es sich um einen Bildhauer (1555-1626), der Mitarbeiter bei der Ausstattung der Klosterkirche St. Luzen war. Die Wendelin-Nufer-Straße erinnert an einen Stuckateur aus Herrenberg, der bei der Ausführung der Stuckarbeiten im Jahr 1586 für die Renaissance-Ausstattung der Klosterkirche St. Luzen tätig war. Zu guter Letzt befindet sich am Killberg die Adolph-Kolping-Straße. Benannt ist sie nach Adolph Kolping (1813 bis 1865), der Priester und Gründer des Katholischen Gesellenvereins zu Köln war, dem Vorläufer des Kolpingwerkes. Bundesweit gibt es in Deutschland mehr als 1000 Straßen, Wege, Plätze und Gassen, die nach Adolph Kolping benannt sind.

Im Baugebiet Stockoch findet man den Emil-Weil-Weg. Dieser war Fabrikant und bis 1939 war Emil Weil Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Hechingen. Beim Namensgeber des Konstantin-Killmaier-Wegs handelt es sich um einen im Jahre 1836 geborenen Hechinger. Dieser war Maler und Tapezierer und hat nach der Überlieferung 1861 als Rekrut das Hohenzollernlied verfasst. Ebenfalls im Stockoch gibt es den Friedrich-Wolf-Weg. Der Namensgeber (1888-1953) war Arzt, Schriftsteller und kommunistischer Politiker. In Hechingen betrieb er von 1921 bis 1926 eine Arztpraxis. Der W.-F.Laur-Weg, ist benannt nach dem Architekten und Landeskonservator in Hohenzollern (1850–1934). Der Kajetan-Koller-Weg ist benannt nach dem Fürstlichen Leibarzt, Medizinalrat, Politiker und Betreiber eines Schwefel-Kurbades (1798–1872). Der Leon-Schmalzbach-Weg, erinnert an den letzten Rabbinatsverweser in Hechingen (1882–1942), der im Konzentrationslager Jungfernhof bei Riga verhungert ist.

Durch die Spende möchte die Kolpingsfamilie Hechingen einen Beitrag zur Hechinger Geschichte leisten.