Diese Asylbewerber aus Eritrea helfen bei den Arbeiten auf dem Friedhof in Stein. Foto: Jauch Foto: Schwarzwälder-Bote

Asylbewerber arbeiten regelmäßig als Gärtner beim Betriebshof in Hechingen mit

Hechingen. Sie machen sich im Hechinger Stadtbild durchaus bemerkbar: Die Bewohner der Asylbewerberunterkunft im ehemaligen Kreiskrankhaus sind regelmäßig als Mitarbeiter des städtischen Betriebshofes unterwegs.

Vier junge Männer aus Eritrea sind am Freitag vergangener Woche auf dem Friedhof in Stein zusammen mit Mitarbeitern der Stadtgärtnerei dem Unkraut zu Leibe gerückt.

Die Männer betonten, dass ihnen die Arbeit Spaß mache, auch wenn der Stundenlohn mit 1,05 Euro eher spärlich ist. Asylbewerber, so regelt es das Asylbewerberleistungsgesetz, dürfen zu diesem Stundenlohn gemeinnützig tätig sein.

Gärtnermeister Achim Gsell war voll des Lobes für die neuen und fleißigen Mitarbeiter. Er bedauert, dass diese nur einfache Arbeiten übernehmen dürfen. Das heißt ohne Sicherheitsschuhe und ohne Maschinen. Einweisungen sind nicht praktikabel, denn die Asylbewerber wechseln ständig. Zudem gebe es die Sprachbarriere.

Zwar bekommen die Männer täglich Deutschstunden in der Unterkunft, aber ganz so schnell kann man Deutsch nicht lernen. Umgangssprache ist somit gebrochenes Englisch. Einer der Männer aus Eritrea übersetzt dann in Tigrinya, eine der semitischen Sprachen Eritreas.

Die vier Männer kamen als Bootsflüchtlinge nach Europa

Eritrea ist ein Land, in dem massive Menschenrechtsverletzungen angeprangert werden. Im "Ranking" der Pressefreiheit steht es an letzter Stelle auf der Welt.

Die vier Männer sind als Bootsflüchtlinge nach Europa gekommen. In Deutschland wollen sie gerne bleiben und Deutsch lernen, anschließend einen Beruf. Warum sie nach Europa aufgebrochen sind? "To be free" (um frei zu sein) lautet die bestimmte Anwort. Lange bleiben die Asylbewerber nicht in Hechingen, nach wenigen Wochen folgt die Anschlussunterbringung. Noch aber sind sie in Hechingen und die Frage an Gärtnermeister Gsell zum Ende der Schicht lautet stets: "Tomorrow work?"