Viele Hausbesitzer machen den Fehler und lassen die Fenster gekippt: freie Bahn für Einbrecher. Foto: dpa/Wodicka

Mehr Wohnungseinbrüche in der "dunklen" Jahreszeit. Nur zwischen 13 und 18 Prozent werden aufgeklärt.

Hechingen/Balingen - Eine Serie von Einbrüchen ereignete sich am vergangenen Wochenende: Die Einbrecher waren in Hechingen, Rangendingen, Grosselfingen und Burladingen unterwegs. Für die Polizei ist dies in dieser Jahreszeit nicht ungewöhnlich.

"Einbrecher nutzen für ihre Diebestouren gezielt den Schutz der Dunkelheit und sind deshalb im Winterhalbjahr besonders aktiv", sagt Peter Mehler, Pressesprecher der Polizei. Sechs Einbrüche im Zollernalbkreis zwischen Freitag und Sonntag am vergangenen Wochenende sind für den erfahrenen Beamten keine ungewöhnlich hohe Zahl, sondern typisch für "die dunkle Jahreszeit", wie Mehler sie nennt.

"Ungewöhnlich ist nur, dass da zweimal die Hausbewohner noch in der Wohnung waren und die ungebetenen Gäste überraschten", kommentiert er. Den Opfern sitze, auch wenn der Einbruch noch verhindert werden konnte, oft noch lange Zeit der Schreck in den Gliedern. "Das ist ein belastendes Ereignis und kann im schlimmsten Falle zu Traumata oder Schlafstörungen führen."

Im Zollernalbkreis gab es im Jahr 2013 86 Wohnungseinbrüche, die Aufklärungsquote liegt zwischen 13 und 18 Prozent. Bei Einbruchsdelikten sei es sehr schwierig, die Täter zu ermitteln, sagt Mehler. Deshalb setzt die Polizei seit Jahren schon vorher an, möchte Hausbesitzer und Wohnungsinhaber lieber darüber aufklären, wie sie es Einbrechern so schwer wie möglich machen. Das ist laut Mehler mit einfachen baulichen Maßnahmen oft recht simpel und gar nicht teuer.

Einer der klassischen Fehler ist das gekippte Fenster, das schnell auch mal vergessen wird, wenn die Bewohner das Haus verlassen oder in einem anderen Stockwerk sind. Ein weiterer Fehler ist, den Haustürschlüssel im Blumentopf oder unter der Fußmatte zu verstecken. Für Diebe ist dies geradezu eine Einladung. Türen, auch Fenster- und Balkontüren, sollten immer abgeschlossen sein, wenn niemand zu Hause ist. Und dass niemand zu Hause ist, sollte am besten von außen nicht sichtbar sein. Ein überquellender Briefkasten verrät oft schon alles über die Abwesenheit der Bewohner. Mit Zeitschaltern für Licht oder Radio lässt sich da schon ganz gut tricksen und der Eindruck erwecken, es sei jemand da.

Ein weiterer Tipp der Polizei ist, die Nachbarschaft ruhig im Auge zu behalten. Gibt es verdächtige Fahrzeuge, Geräusche oder fremde Personen auf dem Nachbargrundstück, sollte man die über den Notruf 110 der Polizei melden. Die fährt in der "dunklen Jahreszeit" verstärkt Streife.

Weitere Informationen: www.polizei-beratung.de oder www.k-einbruch.de, Ansprechpartner für Beratungstermine im Zollernalbkreis ist Kriminalhauptkommissar Klaus Hellstern, Telefon 07433/26 41 31.