Trotz kleinen Anfangsschwierigkeiten wurde am Ende noch richtig abgefeiert. Foto: Ullrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Trio Cajon begeistert Zuhörer mit musikalischem Streifzug durch die Jahrzehnte

Bei den Ladies Open wird zu dem Programm auf dem Platz auch daneben einiges geboten. Ein musikalisches Trio sorgte dabei für gute Laune.

Hechingen. Das Trio Cajon öffnete nicht zum ersten Mal bei den Ladies Open ihre musikalische Schatztruhe, aber dieses Mal dauerte es etwas länger, bis der Inhalt die verdiente Würdigung und Anerkennung fand.

Mit "Perfect" begann der Abend, führte über die sehr gefühlvolle Interpretation von "Stand by me" und den Chachacha "A night like this" weiter über Hits von Stevie Wonder. Es sei zwar eine Schnulze, "aber wunderschön" meinte Sigrun Schumacher zu "If you leave me now" von der Gruppe Chicago. Die ausgebildete Sängerin mit ihrer unverwechselbaren Stimme und einer begeisternden Gesangsart führte locker, eloquent und schlagfertig durch das Programm.

Und ob sie nun ihre Stimme, die Geige oder eine Melodica einsetzte, sie zeigte sich wieder einmal mehr als Meisterin aller musikalischer Disziplinen. Nicht nach standen ihr Andy Schoy und Gerhard "Beefy" Wurst, die ihr Metier, Cajon und Percussion sowie Gesang und Gitarre perfekt beherrschten. Das ebenso virtuos eingespielte und harmonierende Trio brillierte mit Jazz, Rock, Pop und Balladen und ließ keine Wünsche offen.

"Da müsst ihr durch"

"Wir machen auch ein wenig experimentelle Musik", meinte Sigrun Schumacher gegen später. "Ihr habt bis jetzt ausgehalten und was nun kommt, da müsst ihr einfach durch." Nun, das Stück von Led Zeppelin holte allein schon ob seiner Tongewalt und Lautstärke eventuelle Träumer aus ihrem kurzzeitigen Jenseitsausflug wieder zurück in die Realität.

Jedoch: Das Experiment darf als durchaus gelungen betrachtet werden. Dass der Funke der Begeisterung nicht so richtig überspringen wollte, lag absolut nicht am Trio. Aus welchen Gründen auch immer wurde der Unterhaltung an den Tischen der Vorrang gegeben und es war wohl nicht im Sinne des Musik-Triumvirats die Regler voll aufzudrehen und dem Gesprächsbedarf der Gäste den Gar aus zu machen.

Aber, was Wunder, gegen Schluss ging mit einem mal der Knoten auf. Ein Paar kam auf die Tanzfläche, ein zweites ließ nicht lange auf sich warten und ratzfatz tummelten sich ein Dutzend Personen auf der freigemachten Fläche.

"Jetzt reißen wir die Bude ein", rief Sigrun Schumacher. Was nicht wörtlich, aber von der Stimmung her auch gleich umgesetzt wurde. Bei "Highway to Hell" hätten vermutlich die Fenster geklirrt, so wackelten halt die Zeltwände. Das Adieu des Trios wollten die tanzbegeisterten und stimmungsgeladenen Gäste nicht ohne Zugabe akzeptieren.

Dem miesen Wetter ein Schnippchen zu schlagen versuchte man mit "Walking on sunshine". Als dann zum Finale "You’ve got a friend" erklang, waren die persönlichen Regler wieder auf Normal gefahren und die eben noch sich austobenden Tänzerinnen und Tänzer bildeten eine lange Reihe und wogen sich friedlich im Takte der Musik. Ein bisschen schade, dass der Funkte erst so spät übersprang – aber das dann dafür umso heftiger.