Neujahrssitzung im Ortschaftsrat Stein / Scheitern von "Knittswiesen IV" ist Enttäuschung

Von Andrea Maute

Hechingen-Stein. Auf große Resonanz stieß am Dienstag die Neujahrssitzung des Ortschaftsrats Stein. Der gute Besuch zeige, dass die Bürger regen Anteil am öffentlichen Leben in der Gemeinde nehmen würden, freute sich Ortsvorsteher Klaus Schetter.

Die erste Sitzung im noch jungen Jahr nutzte Klaus Schetter, um auf erfolgreich umgesetzte Projekte zurück- und auf anstehende Aufgaben vorauszublicken. In Stein, so wurde am Dienstag deutlich, tut sich einiges. Die Bilanz des Jahres 2014 kann sich sehen lassen.

In zwölf öffentlichen und elf nichtöffentlichen Sitzungen brachte der Ortschaftsrat vieles auf den Weg. Unter anderem wurde der Aufenthaltsraum im Feuerwehrhaus renoviert, ein behindertengerechter Zugang zur Kirche geschaffen, die Kirchenmauer saniert und der Rundwanderweg instand gesetzt. Die Windbretter der Aussegnungshalle erhielten einen frischen Anstrich und der Kindergarten wurde mit einem neuen Zaun ausgestattet.

Über die Sanierung der Tulpenstraße und der Gartenstraße dürften sich vor allem Anwohner und Autofahrer freuen, weniger hingegen über die geänderte Verkehrsführung in der Landstraße. Diese war notwendig geworden, nachdem das Hochwasser 2013 die dortige Stützmauer unterspült und stark beschädigt hatte. Die Situation, die mittlerweile schon lange andauert, werde von der Bevölkerung zunehmend als störend empfunden, erklärte Schetter. Umso mehr pocht der Ortschaftsrat auf die Behebung des Problems. Die ersten Schritte dazu wurden 2014 gemacht. Im Frühjahr sollen die Baumaßnahmen nun ihren Anfang nehmen.

Große Hoffnungen setzt das Gremium auch darauf, dass sich in Bezug auf das Thema Rathaus eine baldige Lösung ergibt. Das Gebäude befinde sich in schlechtem Zustand, so Schetter.

Eine Sanierung des bisher noch nicht behindertengerechten Hauses wäre mit sehr hohen Kosten verbunden, ein Neubau allerdings wohl nur in kleinerem Rahmen denkbar, da sich der geplante Erwerb eines Nebengebäudes zerschlagen habe. Bereits erfolgreich umgesetzt wurde hingegen die Renaturierung der Starzel; eine Maßnahme, die einen wichtigen Beitrag in Sachen Hochwasserschutz markiert.

Die wohl größte Enttäuschung für Ortschaftsrat und Bevölkerung war im vergangenen Jahr das Scheitern des Baugebiets "Knittswiesen IV." Jahrelange Arbeit, so Schetter, sei durch mangelnde Kompromissbereitschaft zunichte gemacht geworden – "ein herber und nur schwer hinzunehmender Rückschlag" für alle Gremiumsmitglieder und künftigen Bauherren. Letztere müssten nun weiter warten. Die Planungen für das potenzielle Ersatzbaugebiet "Mühläckerstraße" würden erneut viel Zeit in Anspruch nehmen.

Optimistisch ist man hingegen, dass die Kanalverstärkung "Im Gaiern", der Ausbau des Kindergartens und der Zufahrt zum Friedhof 2015 problemlos über die Bühne gehen. Der Neujahrssitzung am Dienstag schloss sich ein Umtrunk an.