Sie freuen sich über das Erfolgsprojekt: Thomas Ling, Günther Konstanzer, Gerhard Halder, Philipp Hahn, Hausmeister Hardy Binanzer, Franz Lanthaler und Bettina Wolf (von links). Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Bechtoldsweiler feiert 20. Geburtstag des Bürgerhauses / Lang gehegter Wunsch wird 1994 Wirklichkeit

Von Andrea Maute

Hechingen-Bechtoldsweiler. Wie kann man Neubürger in eine bestehende Dorfgemeinschaft integrieren? Indem man einen Ort für Begegnungen schafft. In Bechtoldsweiler wurde dieses Vorhaben vor 20 Jahren verwirklicht: Die Errichtung des Bürgerhauses war ein Meilenstein innerhalb des lebendigen Miteinanders.

Seit zwei Jahrzehnten ist das Bürgerhaus in Bechtoldsweiler eine Begegnungsstätte für Menschen aller Altersgruppen. Es ist das Zuhause vieler örtlicher Vereine, ein Hort für gesellige Stunden und Fitness. Dass das aus einem lange gehegten Wunsch entsprungene Projekt 1994 realisiert werden konnte, ist zum großen Teil das Verdienst vieler engagierter Bechtoldsweiler Bürger, die für ihr gemeinsames Ziel tatkräftig an einem Strang zogen.

Bei der vom Bläserquartett "SaxoTon" musikalisch umrahmten Feier, die am Samstag anlässlich des runden Geburtstags des Gebäudes über die Bühne ging, konnte der Vorsitzende des Fördervereins Anbau Bürgerhaus, Thomas Ling, zahlreiche Gäste, unter ihnen viele "Architekten" des Projekts begrüßen.

Ebenso lange wie die Mauern des Bürgerhauses stehen, lenkt Günther Konstanzer als Ortsvorsteher die Geschicke des Stadtteils. Zum 20-jährigen Dienstjubiläum bekam er ein Weinpräsent überreicht. Für seine Ehefrau Christa gab es Blumen. Über einen Blumenstrauß durfte sich auch Bettina Wolf freuen, die Günther Konstanzer als Verwaltungsangestellte seit zwei Jahrzehnten unterstützt.

In seiner Rede ließ der Rathaus-Chef am Samstag die Entstehungs- und Baugeschichte des Bürgerhauses Revue passieren. Als am 7. Oktober 1994 der damalige Stadtbaumeister Herbert Götz die Schlüssel übergab, wurde ein Traum Wirklichkeit, der "in den Köpfen und Herzen der Bürger schon viel länger lebte." Bereits am 7. Mai 1986 formierte sich unter dem Vorsitz von Franz Lanthaler ein Förderverein, der die Idee "Bürgerhaus" tatkräftig vorantrieb. Unterstützt von Konstanzers Amtsvorgänger Otto Grill machte sich der Verein, dem als 100. Mitglied auch der damalige Bürgermeister Norbert Roth angehörte, an die Beschaffung finanzieller Mittel und konnte mit viel Herzblut am Ende die stolze Summe von 160 000 DM zusammenbringen.

Im Herbst 1992 dann der Durchbruch: Nach der Genehmigung, auf die 1993 der erste Spatenstich folgte, konnte das Projekt schließlich am 7. Oktober 1994 für rund 1,4 Millionen DM verwirklicht werden – für Konstanzer eine "grandiose Leistung" der ganzen Dorfgemeinschaft. Diese wurde auch aktiv, als im Laufe der Jahre die Lagerräume knapp wurden. Unter der Leitung von Thomas Ling und Franz Lanthaler bewerkstelligte ein Förderverein gemeinsam mit den anderen örtlichen Vereine die Erweiterung.

Lob für so viel Engagement zollte den Beteiligten Hechingens Erster Beigeordneter Philipp Hahn. Er bezeichnete das Bürgerhaus als "festen Bestandteil des äußerst lebendigen Gemeinwesens" im Ort und betonte, dass man nach 20 Jahren mit Stolz sagen könne, dass das Haus "ein Alleinstellungsmerkmal unter den Stadtteilen" sei. Über den lebendigen Betrieb im Gebäude informierte der Vorsitzende der SSG, Gerhard Halder. Nachdem die Sportler die Gäste in Schwung gebracht hatten, stand der Auftritt des Bisinger Brettle an.