Jan Stanek (links) und Mario Peters Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Der tschechische Organist Jan Stanek und Mario Peters spielen für St. Joseph-Haus in Zirek

Hechingen. Ein Konzert für den guten Zweck gab es am Mittwoch in der St.-Luzen-Kirche. Der tschechische Organist und Kantor Jan Stanek sowie Stiftskantor Mario Peters spielten für das St.-Joseph-Haus in Zirek (Schur), Tschechische Republik. Da hätten sich die Veranstalter sicher mehr Besucher gewünscht.

Etwas mehr als ein Dutzend Besucher verteilten sich auf die Sitzbänke im kleinen Kirchenschiff, als Caritaschef Elmar Schubert über das Gemeinschaftsprojekt des hiesigen Caritasverbands mit den Partnern in Nord-Böhmen informierte. Es bestehe schon mehr als 20 Jahre eine Freundschaft mit den Tschechen in Nordböhmen, unweit von Königgrätz.

Was Jan Koci vom partnerschaftlichen Diözesan Caritasverband bestätigte und die Zielprojekte beschrieb, die gefördert werden. Nämlich die Rettung der einzigartigen barocken Orgel in Schur, welche die letzte erhaltene und spielfähige Orgel von J.A. Barth ist, was ein Projekt der Erinnerung an die gemeinsame Geschichte und der Erhaltung von tschechisch-deutschem Kulturerbe sei, so Koci.

Ein weiteres Förderprojekt ist das St.-Joseph-Heim, die einzige stationäre Einrichtung für MS-Kranke in ganz Tschechien, die – ebenso wie die Orgel – mit ihren Schäden beim Konzert zusätzlich mithilfe einer Lichtbilderschau beschrieben wurde.

Die beiden Organisten gestalteten daraufhin ein Konzert mit Werken, von denen einige vermutlich noch nie hier erklungen sind. Und zwar von Jan Stanek gespielte tschechische Orgelmusik. Da war dann etwa eine Toccata in C zu hören, in deren Spielverlauf der Grundton C, aber auch höher gestimmte Grundtöne von der Formgebung her regelrecht in Toccata-Manier umspielt wurden. Einen langen Programmteil, bei dem der Kantor selbst mit der Stimme in seiner Muttersprache ins Orgelspiel einstimmte, füllten zehn Kirchenlieder aus dem gesamten Zyklus des Kirchenjahres.

Aufgewertet wurde das Programm von beiden Organisten durch die Aufführung von weiteren europäischen Orgelmusiken. Wie solche von Jakob Hassler, der hier einst in Diensten des Hechinger Grafen Eitelfriedrich I. stand. Aber auch Musik aus Großbritannien und sogar ein iberisches Orgelwerk namens "Batalha de 6. Tom" gab es zu hören. Die Einleitung ging hier in rhythmische Fanfarenmotive über, die in Echomanier, wiederholt durch Trompetenmotive, wilde Klangverdichtungen erfuhren und in eine Art Siegestanz übergingen.