Vortrag: Ingo Pufke referiert vor Landfrauen über gesellschaftliche Entwicklungen
Über manche aktuellen Entwicklungen in Deutschland kann ein Hausarzt nur den Kopf schütteln. Darüber berichtete der Hechinger Hausarzt Ingo Pufke nun in einem Treffen der Landfrauen.
Hechingen. Zu Beginn betonte der Arzt ausdrücklich, dass er niemand persönlich angreifen wolle. Ihm gehe es nur darum, alltägliche Beobachtungen aus seiner Tätigkeit als Hausarzt weiterzugeben.
Was er meint, zeigte er am Beispiel von Schwangerschaft und Geburt in früheren Zeiten und heute. Aus einem früher ganz natürlichen Vorgang sei heutzutage ein hochkomplexer Ablauf geworden.
Im Kindergarten werde Kindern dann beigebracht, dass sie sich viel bewegen sollen. Als Erstklässler sei es für sie deshalb ein Schock, wenn sie wieder lange still sitzen müssen. Sein Vorschlag: Mehr Bewegung im Verlauf der Unterrichtszeit. Die Folgen von Bewegungsmangel, vor allem in Verbindung mit falscher Ernährung, sehe er häufig in seiner Praxis. Übergewichtige Kinder würden schnell krank.
Am Beispiel der Diskussion über das acht- oder neunjährige Gymnasium kritisierte er die mitunter falschen Erwartungen mancher Eltern an ihre Kinder. Oft bedeute dies für die Kinder ein Leben im Dauerstress. Depressionen und Schlafstörungen kämen so schon in jungen Jahren vor. Am Beispiel von Sportlern zeigte er, dass neben der Schule auch Hobbys gepflegt werden sollten. Wer sich hier Zeit nehme, baue Stress ab und entwickle seine Persönlichkeit. Beim Start ins Berufsleben hätten viele junge Menschen Probleme, sich an die im Vergleich zur Schule langen Arbeitszeiten zu gewöhnen und an die geringere Zahl von Ferientagen. Werde die Arbeitszeit verkürzt, müsse die Leistung zum Ausgleich aber oft in kürzerer Zeit erbracht werden.
Am Ende bedankte sich die Ortsvorsitzende der Landfrauen, Brigitte Steger, bei dem Arzt für seinen kurzweiligen Vortrag.