Die Urlaubsfreude der Hechinger kann offenbar nichts trüben. Neben der Türkei sind vor allem Spanien, Griechenland und auch Kreuzfahrten gefragt. Foto: Hermsdorf, Caspary, Souza/pixelio.de

Offenbar wenig Skepsis von Reisenden. Die meisten Anfragen gibt es für Spanien.

Hechingen - Zu Ferienbeginn sind viele Hechinger im wahrsten Sinne des Wortes ausgeflogen. Die Türkei und Ägypten meiden sie trotz politischer Spannungen und Terroranschlägen nicht. Urlaubsziel Nummer eins sind die Kanaren. Ein paar Abenteuerlustige gibt es aber auch.

Haben die Hechinger keine Angst in die Türkei zu fliegen? "Die Türkei wird knallhart gebucht", sagt Johannes Simon vom gleichnamigen Reisebüro. Es gebe keinen Grund, nicht dorthin zu reisen. "Es mag moralische Aspekte geben, aber keine Preisalternative", so Simon.

Auch Ägypten und andere Länder, in denen es vor Kurzem Terroranschläge gab, werden nicht gemieden? "Überhaupt gar nicht", sagt Simon. Die meisten allerdings gehen nach Spanien auf die Kanaren. Generell haben viele bis kurz vor knapp gewartet, um zu buchen. Momentan müsse man schon sehr flexibel sein. "Die Linienflüge dorthin sind so was von ausgebucht", meint Simon. Und das egal, ob Spanien, Türkei oder Griechenland.

Ein wenig anders sieht das beim Reisebüro EJL Travel aus. Dort sieht Fabienne Scherer schon "einen Rücklauf bei der Türkei und Ägypten". Doch auch hier gilt: "Solange die Veranstalter hinfliegen, buchen die Kunden es auch." Nicht empfohlen werden ohnehin nur Länder, in denen Reisewarnungen ausgesprochen sind. "Wir weisen die Kunden immer daraufhin hin, was das Auswärtige Amt gerade so schreibt", so Scherer.

Stammkunden bleiben der Türkei treu

Beim Reisebüro Bühler hat man andere Erfahrungen mit Türkeibuchungen gemacht. "Etwa 90 Prozent schließen bei der Wunschvermittlung sofort die Türkei und Ägypten aus", sagt Raphael Schneider. Aber die Kunden, die immer dorthin gehen, machen das auch weiterhin.

Topreiseziel ist auch hier Spanien. "Vereinzelt gibt es ein paar Abenteurer", sagt Schneider. Die zieht es dann nach Rundreisen in Afrika und Tansania. Außerdem habe es ein paar Anfragen für den Iran gegeben.

"Hauptsächlich die Kanaren und die Balearen". sagt Fabienne Scherer zum derzeit Lieblingsreiseland Spanien. Daneben sei es aber auch Italien, wohin die meisten "als Selbstfahrer" reisen. Zudem werden Kreuzfahrten immer beliebter. Die brauchen aber eine längere Vorlaufzeit. Ansonsten gebe es derzeit nichts Außergewöhnliches. "Fernreiseziele kommen erst richtig im Winter", erzählt Scherer. Dann gehe es unter anderem in die Karibik, in die Dominikanische Republik und nach Kuba.

Abenteuer kann auch Johannes Simon kaum verzeichnen. Doch Kreuzfahrten laufen "wie geschnitten Brot". Griechenland ist ebenso sehr beliebt. Dort gebe es laut seinen Informationen im Übrigen keine Schäden durch das Seebeben. "Madeira haben wir gestern noch gebucht", sagt Simon.