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Knapp eine Millionen Euro sind eingeplant.Vergabekriterien treten am 1. Mai in Kraft.

Hechingen - Bisher gab es in Hechingen immer genug Betreuungsangebote für Kinder. Damit das auch so bleibt, muss aber etwas getan werden.

Bis 2020 fehlen 43 Kinderbetreuungsplätze – theoretisch. Diese und andere Zahlen wurden gestern im Verwaltungsausschuss vorgestellt. Doch Eltern muss nun nicht angst und bange werden. Denn es sind bereits Gelder für neue Betreuungsplätze im Haushalt eingeplant. Bis 2020 sind das immerhin knapp eine Million Euro plus Zuschüsse. Die gesetzliche Betreuungsquote (siehe Infokasten) konnte die Stadt Hechingen bisher stets einhalten.

Neue Betreuungsplätze sollen unter anderem in den Kindergärten in Stetten, Stein und Schlatt geschaffen werden. Stadträtin Regina Heneka brachte hier auch das geplante Neubaugebiet ins Spiel. "Killberg IV muss einen Kindergarten kriegen", sagte sie. Zahlen lassen sich dazu jedoch laut Fachbereichsleiter Jürgen Rohleder nicht hochrechnen. Er versprach allerdings: "Wir haben Killberg im Blick."

In den vergangenen drei Jahren kam es immer wieder zu Diskussionen um die Kriterien der Platzvergabe bei den Kindertageseinrichtungen. Es ging unter anderem um den Vorrang von Krippenkindern gegenüber anderweitig betreuten Kindern. Letztere wurden damit nachrangig berücksichtigt. Daher ist bereits im Herbst eine Neufassung der Kriterien beschlossen worden, die nun bald – die Zustimmung im Gemeinderat vorausgesetzt – in Kraft tritt.

Interne Wechsel angedacht

Ab dem 1. Mai werden Familien von "Außen" und Berufstätigkeit sowie "familiäre Umstände" in die Kriterien aufgenommen. Darüber hinaus sehen sich die Träger in der gemeinsamen Verantwortung, den einrichtungsinternen Wechsel von Kindern von einer U3-Gruppe in eine Ü3-Gruppe zu ermöglichen.

Hier zu wollte Hannes Reis wissen, inwieweit eine soziale Durchmischung berücksichtigt werden könne. "Das kann mit den Platzvergabekriterien nicht abgedeckt werden", sagte Rohleder. Denn das würde den Elternwunsch obsolet machen. Und der Elternwunsch hat seit jeher obersten Vorrang und wird von den Trägern als selbstverständlich angesehen.

Bei der Vergabe hob Regina Heneka hervor, dass man darauf achten müsse, dass alle Eltern gleichzeitig informiert werden. "Das war ein großes Thema", sagte Eva Häberle, zuständig für die Kindergartenplatzvergabe. Man könne zusichern, dass alle Eltern die Nachricht parallel erhalten. Der erste Beigeordnete Philipp Hahn merkte dazu jedoch an, man könne Mitarbeiter der Kindergärten nicht verbieten, Informationen über die Vergabe im persönlichen Gespräch weiterzugeben. Insgesamt standen die Ausschussmitglieder den Planungen sehr positiv gegenüber und gaben den Platzvergabekriterien ihre Zustimmung.

Seite 2: Die Quote

Die Kommunen sind verpflichtet, für 100 Prozent der Kinder, die über drei Jahre alt sind, ein Angebot vorzuhalten. Für Kinder unter drei Jahre, ab dem ersten Lebensjahr, müssen die Kommunen mindestens für 34 Prozent der Kinder einen Platz anbieten.