Mit stoischer Ruhe ertragen die Kamele beim "Use your summer" den Regen und ihr neugieriges Publikum. Der Auftritt der Gruppe Pamuzinda lockte noch einmal viele Leute in den Fürstengarten. Fotos: Wais Foto: Schwarzwälder-Bote

In der zweiten Woche von "Use your summer" dreht sich alles ums "Wüstenschiff"

Von Eberhard Wais Hechingen. Auch in der zweiten Woche war "Use your summer", die Spiele auf grünem Rasen im Hechinger Fürstengarten, immer wieder vom regnerischen Wetter beeinträchtigt. Die Kamele störte das allerdings nicht. Die Albkamele aus Höfendorf standen gestern und am Samstag ganz im Mittelpunkt bei "Use your summer", die am Samstag die Strecke von Höfendorf nach Hechingen zu Fuß zurückgelegt hatten. Dabei ging es nicht nur ums Streicheln (reiten kann man die vier wegen ihres jungen Alters noch nicht), sondern um vielerlei Informationen rund um das "Wüstenschiff", wie sie hierzulande gepflegt und gezüchtet werden, was sie fressen, wie sie ihren hohen Salzbedarf decken. Rolf Müller war es dabei ein Anliegen, so manches falsche Schulbuchwissen richtig zu stellen, zum Beispiel wie Kamele Wasser speichern, und wie sie heute gehalten werden. Immer mehr werden sie beispielsweise in der Therapie eingesetzt (nicht zuletzt wohl auch wegen ihrer stoischen Ruhe).

Zudem hatte die Sozial- und Zirkuspädagogin Biggi Bauer, auf deren Hof die Kamele leben, ein kleines Zirkusprogramm mit den Kamelen Breitling, Sandokan, Said und Maresol vorbereitet, das aber stark unter den immer wieder einsetzenden Regenschauern litt. Das wiederum störte die Tiere selbst gar nicht. Wie auch, ist doch beispielsweise "Said" von edler Abstammung. Eine Vornehmheit, die man dem Tier anzusehen meint. "Der Wüstenprinz ist direkter Nachfahre eines edlen Rennkamels aus dem Stall von Scheich Zahid bin Sultan Al Nahyan von Abu Dhabi", wird dem staunenden Publikum erläutert. Jetzt hat Said jedenfalls ein neues Zuhause in Höfendorf beim dortigen Kamelhof gefunden. Dort wird es übrigens im Rahmen des Hechinger Sommerferienprogramms "Hechifee" Aktionen rund ums Kamel geben.

Bereits am Freitag hatte das Konzert der afrikanischen Gruppe "Pamuzinda" (bedeutet so viel wie "Gefühl von Heimat"), die mit vier Mitgliedern erneut in Hechingen gastierte, zahlreiche Freunde von "Use your summer" in den Fürstengarten gelockt.

"Pamuzinda" entstand 1990 in Zimbabwe mit christlichem Ursprung, sie tanzen traditionelle Tänze. darunter den Mhande (Regentanz) oder den Mbakumba (Fruchtbarkeitstanz), aber auch den Liebestanz Murehwa. Ihre große Bandbreite basiert auf unterschiedlichen ethnischen Musiktraditionen in Zimbabwe, man kann die Musik ganz allgemein als "musambo wepasi", eine Weltmusik charakterisieren. Gespielt wird mit der Mbira, dem Daumenklavier und der Marimba. Visueller Höhepunkt des Abends war wieder die Feuershow der Gruppe.Schon vorher war die Gruppe zum einem Trommelworkshop in der Albert-Schweitzer-Schule. Das Ergebnis ließen Schüler vorab hören. Das soziale Engagement ist den Leuten bei Pamuzinda wichtig. So ergänzen sich soziales Engagement und Musik auch bei ihrer Europatournee, die nicht nur in Hechingen Station macht.