Fotos: Tauchclub Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwimmbadschließung schmerzt / Unterwasserrugby als Alternative

Seit September ist das Hallenbad geschlossen – zum Leidwesen der Hechinger Taucher. Doch die wissen sich trotzdem zu beschäftigen, zum Beispiel mit Unterwasserrugby.

Hechingen. "Das hat uns schon getroffen", sagt Jürgen Mönch, Pressesprecher des Hechinger Tauchclubs. Ein zentraler Punkt falle durch die Schließung des Hallenbades weg: das Training. Das fehlende Training wirkt sich jedoch nicht auf die Mitgliederzahl aus. "Wir haben dadurch keinen Mitgliederschwund", sagt Mönch. Allerdings fehlt nun die Möglichkeit, Werbung zu betreiben. Schließlich gab es sonst immer mal wieder Schnupperkurse, die nun ebenso wegfallen. Und das wohl bis Anfang 2018. Diese Zeit gilt es "irgendwie zu überbrücken".

Doch die Taucher wissen sich durchaus zu beschäftigen. Eine Alternative lautet Unterwasserrugby. Alle zwei Wochen fahren einige Mitglieder dafür nach Böblingen. Auch die wöchentlichen Treffen im "Glufamichel" und im Lager des Vereins sorgen dafür, dass der Kontakt gehalten wird. "Das funktioniert ganz gut", sagt Mönch. Es sorge für Zusammenhalt.

Eine weitere Alternative für die Taucher: Ungefähr jede zweite Woche machen sich auf zum Bodensee – auch im Winter. Erst am 6. Januar waren Mitglieder des Tauchclubs beim Dreikönigstauchen, an dem jedes Jahr mehrere hundert Taucher teilnehmen.

Der Winter bietet zudem einen klaren Vorteil: "Es ist besonders schön, weil das Wasser sehr klar ist", meint Jürgen Mönch. Da lassen sich die Fische besser beobachten. Zur zeit sind das vor allem die Saiblinge. Denn die haben von Mitte Dezember bis Ende Januar Laichzeit. "Wenn man Glück hat, sieht man jede Menge", erzählt Mönch.

Gerade wegen solcher Schauspiele hat so mancher zum Tauchen gefunden. "Man macht es, um die Natur zu beobachten", so Mönch. Der Bodensee wird generell immer sauberer. Gute Chancen also für die Taucher, dass sie bei ihren Tauchgängen Kretzer, Aale, Hechte, Süßwasserkrebse und Drüschen zu sehen bekommen. Es kann aber auch passieren, dass man mal gar nichts sieht – und zwar wirklich nichts.

Manchmal reicht die Sicht nur 30 Zentimeter weit. Das ist für Anfänger ein zentraler Punkt, um es beim Tauchen im See mit der Angst zu tun zu bekommen. Deshalb nehmen die Hechinger Taucher nur etwas erfahrenere Mitglieder zu solchen Ausflügen mit. Ist das Tauchen im See also gefährlich?

"Wir sehnen sie Wiedereröffung des Bads herbei"

"Gefährlich an der Sache ist nur, wenn man nicht übt", sagt Mönch. Dafür brauche es zudem schlicht die entsprechende Ausrüstung. Die Kälte spielt bei den Tauchgängen im See keine besondere Rolle. Denn: "Ab einer Wassertiefe von ungefähr 25 Metern ist die Temperatur immer gleich", erklärt Mönch, "etwa vier bis fünf Grad".

Trotz der Treffen und Ausflüge kann die Wiedereröffnung des Schwimmbades nicht früh genug kommen. "Wir sehnen sie herbei", sagt Mönch. Er hofft, dass die Taucher dann weiterhin von der Stadt in die Planungen eingebunden werden wie bisher. Wenn das Hallenbad fertig ist, werde es sicher "ein richtiger Gewinn" – für den Tauchclub und alle anderen Hechinger.