Der Gemeinderat Hechingen machte sich am Albtrauf oberhalb von Schlatt ein Bild von den Bemühungen um den Naturschutz. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat auf Waldrundgang in Schlatt / Feuchtgebiet für Pflanzen und Tiere

Hechingen. Gemeinderat, Vertreter der Forstbehörde und der Stadt sowie die Mitarbeiter der Stadtförsterei begaben sich am Freitag auf Waldrundgang. Ziel war der Albtrauf oberhalb von Schlatt.

Der Rundgang entwickelte sich zu einer zweistündigen Tour mit ordentlichen Steigungen. Forstdirektor Hermann Schmidt, Leiter des Bereichs Hechingen im Forstamt des Zollernalbkreises, erklärte den Stadträten den Naturschutz. Seit geraumer Zeit würden zwölf Flächen nach einem Alt- und Totholzkonzept behandelt, erklärte er.

Die Flächen würden sich selbst überlassen. Dies bringe Vorteile für die Stadt, die mit der Entwicklung naturnaher Wälder Punkte nach der Ökokonto-Verordnung des Landes sammeln könne. Die Punkte könnten mit den bei der Einrichtung von Neubaugebieten geforderten Ausgleichsmaßnahmen verrechnet werden. Zugute kommen soll das neue Konzept aber in erster Linie der Natur. Alte Eichenbestände und schwer zugängliche Klingensysteme gehörten zu den geschützten Flächen.

Besonders eindrucksvoll aber war der Erdrutsch oberhalb von Schlatt, der nach den Starkregen vor einem Jahr entstanden ist. Dort waren auch die Waldwege ein Thema des Rundgangs. Der "Panzerweg" wird nicht wieder hergestellt und endet jetzt im Abbruchhang. Dort kann sich eine eigene Pflanzen- und Tierwelt entwickeln. Nachgeholfen haben die Mitarbeiter der Stadtförsterei durch die Anlage eines Feuchtgebiets.

Der städtische Forstbetrieb soll demnächst auch Thema im Gemeinderat sein. Dann wird das Betriebsergebnis der 1422 Hektar großen Hechinger Waldfläche vorgelegt. In den letzten Jahren war das Ergebnis in der Regel positiv. Die Einführung eines Ökokontos soll vom Gemeinderat offiziell beschlossen werden.