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Open-Air der Stadtkapelle mit wundervollem Melodienstrauß. Villa-Förderverein mit dabei.

Hechingen - Gute Teams gibt es derzeit nicht nur bei der Fußball-EM. Eine hervorragende Gemeinschaftsarbeit lieferten auch der Förderverein Villa Eugenia und die Stadtkapelle Hechingen ab, die am Wochenende ihr Sommerfest im Fürstengarten ausrichteten.

Hechingen. Sommerzeit ist Freiluftzeit. Und diese impliziert für gewöhnlich heiße Tage und laue Abende. Eigentlich. Obwohl sich das Wetter am Samstag wechselhaft zeigte, tat dies der Stimmung im Fürstengarten keinen Abbruch. Denn eine andere Befürchtung, die den Veranstaltern um den Stadtkapellen-Vorsitzenden Michael Hegele im Vorfeld einiges Kopfzerbrechen bereitet hatte, löste sich glücklicherweise in Wohlgefallen auf: Das Open-Air-Konzert am Samstagabend blieb vom Regen verschont und konnte wie geplant vor der stimmungsvoll illuminierten fürstlichen Kulisse stattfinden.

Apropos fürstlich – einen standesgemäßen Auftritt hatte auch Musikdirektor Bernd Haid, der im Oldtimer von Bernd Stekeler bis vor die Bühne chauffiert wurde. Während im Auto noch sein Fahrer das Steuer übernommen hatte, lag der Taktstock dagegen fest in der Hand von Bernd Haid, der ihn zu musikalischen Werken erhob, die die fehlenden Grade auf dem Thermometer mit heißen Rhythmen ausglichen. In Gedanken wurden die Zuhörer, unter ihnen Bürgermeisterin Dorothea Bachmann, an den Strand von Rio de Janeiro versetzt ("The Girl from Ipanema") und bekamen auf beschwingte Weise die sonnigen Seiten des Lebens vermittelt ("On the Sunny Side of the Street"). Bei beiden Stücken wurden die Musiker von Sängerin Tina Gabelica von der Jugendmusikschule begleitet, die bravourös deren luftig-leichten Charakter unterstrich.

Ankündigen konnte Moderator Klaus Jetter unter anderem auch den berühmten "Soul Bossa Nova" von Jazzmusiker Quincy Jones, der von den exotischen Rhythmen der Cuica, einer Reibetrommel, geprägt ist, sowie Ohrwürmer von Bert Kaempfert und der Rockband Toto. Garniert wurde der hervorragende musikalische Cocktail, den die Stadtkapelle kredenzte, mit Soulnummern aus dem Film "The Blues Brothers."

Wer befürchtete, dass der wundervolle Melodienstrauß am Ende des Konzertes verblühen würde, wurde eines Besseren belehrt. Schon am Sonntagmorgen erblühte er neu – mit Auftritten des Musikvereins Rangendingen und des Auswahlorchesters "American Youth Ensemble" aus dem USA, das derzeit zu Gast in Rangendingen ist.

"Das Wetter soll morgen stabil sein", hatte der Vorsitzende des Fördervereins Villa Eugenia, Joachim Wien, am Samstag prognostiziert und er sollte recht behalten. Das Frühschoppen-Konzert und mit ihm die Gäste wurden von der Sonne verwöhnt.

"Es ist schön warm, aber nicht zu heiß", freute sich auch Franz-Josef Heukamp vom Villa-Förderverein, der den Blick zufrieden über den bevölkerten Fürstengarten schweifen ließ. Bei Kaffee und Kuchen konnten die Besucher durch die Villa Eugenia flanieren, die auch die Musiker aus den Vereinigten Staaten interessiert in Augenschein nahmen. Nicht nur sie erstanden auf dem Trödelmarkt das eine oder andere antike Souvenir. Von Schmuck über Kristallgläser bis hin zu Porzellan und Büchern wechselte so manches schöne Stück den Besitzer.

Für orientalisches Flair sorgten am Nachmittag Tänzerinnen der Balinger Volkshochschule, die die Bühne, über die zuvor schon Schüler des Studios "Move on" gefegt waren, in ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht verwandelten.