Die Auflösung der Schlatter Albvereinsgruppe ist abgewendet. Unter der Führung von Maik Saliger (vorne links) blickt der Verein optimistisch in die Zukunft. Fotos: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Hauptversammlung: Maik Saliger steht jetzt an der Spitze der Ortsgruppe / Neue Ideen

Hechingen-Schlatt (am). Aufatmen in Schlatt: In buchstäblich letzter Minute ist die Auflösung der örtlichen Albvereinsgruppe abgewendet worden. In Maik Saliger steht nun ein junger Vorsitzender an der Spitze des 113 Jahre alten Ortsvereins.

Sie ist eine Institution, ein Stück Kulturgeschichte, das beinahe unwiederbringlich verloren gegangen wäre. Doch seit Samstag steht fest: Die Albvereinsgruppe Schlatt lebt weiter und die Mitglieder dürfen optimistisch in die Zukunft blicken. Denn wider Erwarten ist das gelungen, was sich alle Vereine wünschen. Es wurde ein junger Vorsitzender gefunden, der bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Und ihm zur Seite steht ein Team, das sich aus jungen und älteren Mitgliedern zusammensetzt, was eine optimale Kombination aus Erfahrung und frischem Wind gewährleistet.

Als die Mitglieder am Samstag zur außerordentlichen Hauptversammlung ins alte Schulgebäude gekommen waren, herrschte noch Betroffenheit und Ratlosigkeit. Nicht zuletzt, so bekannten einige freimütig, war auch Wehmut im Spiel. Denn 113 Jahre Vereinsgeschichte – die hakt man nicht so einfach ab. Dazu ist der Albverein viel zu sehr zu einer Herzensangelegenheit geworden. Dennoch: Trotz intensiver Bemühungen war es Vertrauensmann Karl Haug, auch zum Bedauern von Ortsvorsteher Jürgen Schuler, nicht gelungen, Kandidaten für die frei werdenden Vorstandsämter zu finden. Nach zwölf Jahren an der Spitze des Vereins hatte Karl Haug den Vorsitz bei der Hauptversammlung im Januar abgegeben. Es war ein Rücktritt mit Ansage, denn schon vier Jahren zuvor hatte er die Mitglieder wissen lassen, dass dies seine letzte Amtsperiode als Vertrauensmann sein würde.

Gemeinsam mit Haug traten auch sein Stellvertreter Dieter Kleinmann, Kassierer Adolf Schuler und Schriftführerin Katharina Schuler zurück. Nach langen Jahren im Amt sei "der Akku einfach leer", sprach Karl Haug vielen seiner Vorstandskollegen aus dem Herzen. Der Plan, dass eine neue Führungsriege das Ruder übernimmt, ging jedoch nicht auf – nicht zuletzt, weil junge Leute fehlten. Dass es unter letzteren doch einige gibt, denen das Schicksal des Vereins nicht gleichgültig ist, wurde am Samstag deutlich. Unter den Versammlungsteilnehmern waren Gäste, die zur Überraschung aller für ein kleines Wunder sorgten. Denn Maik Saliger, Evelin Blank und Diana Schuler traten zur Freude der langjährigen Mitglieder nicht nur der Albvereinsgruppe bei, sondern erklärten sich auch bereit, Verantwortung zu übernehmen. Ideen, um den Verein zukunftsfähig zu machen, haben sie ebenfalls schon viele.

Gauvorsitzender gibt Anregungen

Der Gauvorsitzende Josef Ungar hatte ein flammendes Plädoyer für den Erhalt der Schlatter Gruppe gehalten. Seine Anregungen: Schon Kindergartenkinder in die Aktivitäten einbinden, Sportarten wie Nordic Walking etablieren und nicht zuletzt junge Familien für den Albverein begeistern. All das möchten die Mitglieder nun angehen – mit dem neuen, 36 Jahre jungen Vertrauensmann Maik Saliger an der Spitze. Zu dessen Stellvertreter wurde Karl-Heinz Schuler gewählt, Kassierer ist Rolf Schauwecker und Schriftführerin Evelin Blank. Wegewarte sind Josef Eichinger und Konrad Riescher, Wanderwartin bleibt Jutta Diebold und Naturschutzwartin Sophie Schmid. Kassenprüfer sind weiterhin Jutta Diebold und Roswitha Kleinmann. Zu Beisitzern wurden Josef Killmayer und Diana Schuler gewählt.

Der Dank der Anwesenden galt besonders Karl Haug und dessen Frau Marianne. Sie und die weiteren ehemaligen Leistungsträger können sich nun sicher sein: Die vergangenen 113 Jahre sind nicht die letzten gewesen.