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Alfred Schäfer hört nach 50 Jahren als Chorleiter beim Männergesangverein Killer auf

50 Jahre lang hat Alfred Schäfer den Männergesangverein Killer geleitet. Nun soll Schluss sein. Am Samstag, 5. November, wird der Hechinger mit einem Konzert in der Burladinger Georgskirche aus dem Chor verabschiedet.

Hechingen/Burladingen-Killer. Dass Alfred Schäfer in diesem Jahr den Taktstock beiseite legen wird, hat der 76-Jährige bereits vor zwei Jahren angekündigt. Wie er sich dabei fühlt? "Nach 50 Jahren darf auch mal Schluss sein. Da kann ich guten Gewissens sagen: jetzt reicht’s", sagt der Hechinger. Einen Nachfolger für ihn gibt es bisher noch nicht. Der Vorstand des Männergesangvereins sei momentan noch auf der Suche, erzählt Schäfer.

Das Singen hat den Musiker sein Leben lang begleitet. Alfred Schäfer ist gebürtig aus Hechingen-Stetten. Als Kind war er Sängerknabe in der Stiftskirche. Mit zehn Jahren lernte er Klavier zu spielen und mit 14, "als dann die Füße bis zu den Pedalen runter reichten", die Orgel.

Der Neue muss sofort an die Orgel

Als Alfred Schäfer 1964 als Lehrer an der Junginger Schule anfing, war es daher kein Wunder, dass man ihn gleich bat, im Ort auch den Organistendienst zu übernehmen. "Das mache ich nun auch schon 52 Jahre", verrät Schäfer. Aushilfsweise übernimmt er ab und zu auch die Orgel in Killer, Hausen und Burladingen.

1966, Schäfer war gerade 26 Jahre alt, wurde er gebeten, den Chor aus Killer zu leiten. Ein Männerchor - "das war damals totales Neuland für mich", sagt Schäfer, "ich war noch sehr jung und hatte es da natürlich mit gestandenen Männern zu tun." Die anfänglichen Zweifel legten sich aber bald. Als der Chor unter Leitung von Alfred Schäfer nur ein Jahr später bereits an einem Wettbewerb teilnahm, gewannen die Sänger mit ihrer guten Leistung gleich einen ersten Preis. Für den jungen Chorleiter unheimlich motivierend.

"Solche Ziele und Erfolge zu haben, bringt die Sänger voran", sagt Schäfer. Immer wieder holte der Chor unter seiner Führung Preise und gute Platzierungen. Das Erfolgsrezept des Chorleiters lautete dabei immer: "Qualität vor Quantität!" Sauberes Singen und Tonreinheit hatten oberste Priorität. "Die Literatur muss für einen Chor auch zu schaffen sein, sonst verzettelt man sich", so Schäfer. Stolz ist er darauf, dass seine Sänger immer wieder für ihren sauberen Klang gelobt wurden.

Alfred Schäfer war 1964 bis 1975 Lehrer in Jungingen. Anschließend unterrichtete er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2003 an der Burladinger Hauptschule. Seit sechs Jahren wohnt er wieder in Hechingen. Zwölf Jahre lang war er Leiter des Silcherchors Zollernalb, 23 Jahre lang sang er dort ebenfalls mit.

Das Abschiedskonzert für Chorleiter Alfred Schäfer findet am Samstag, 5. November, ab 18 Uhr in der Burladinger Georgskirche statt. Neben dem Männergesangverein aus Killer tritt auch der Silcherchor Zollernalb auf. Außerdem hat der neu gegründete Frauenchor "Klangfarben" unter Leitung von Leonie Schuler seinen ersten Auftritt. Als Solistin singt Sopranistin Mia Amann. Hartmut Amann begleitet die Sänger am Klavier. Gesungen werden die beliebtesten Werke aus Alfred Schäfers Zeit als Chorleiter. Eintrittskarten gibt es bei allen Sängern und an der Abendkasse.