Auch die Bundes-Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (vierte von rechts) unterstützt die Aktion. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Offizieller Sammlungsbeginn der Erzdiözese in Hechinger Stiftskirche / Breite Palette an Hilfsangeboten

Von Willy Beyer

Hechingen. "Hier und jetzt helfen" ist das Motto der diesjährigen Haus- und Straßensammlung der Caritas in Baden-Württemberg. Den Start innerhalb der gesamten Erzdiözese Freiburg markierte am Sonntag ein Festgottesdienst in der Hechinger Stiftskirche mit anschließendem Empfang.

Die Zollerstadt liegt geographisch am Ende eines Zipfels, der von einem großen, der Diözese Rottenburg-Stuttgart zugehörigen Gebiet umsäumt ist. Am Ende der Welt der Freiburger Erzdiözese sozusagen. Dennoch oder vielleicht gerade wegen der Nähe zur Bischofsstadt Rottenburg war Hechingen am Sonntag im Zentrum besagter Diözesan-Welt und erst recht im dem der Barmherzigkeit und Empathie für Notleidende, Ausgegrenzte und Hilfesuchende.

Die Palette an Hilfsangeboten der Caritas ist weit gefächert. So gibt es die Familien-, die Schwangeren-, die Schuldnerberatung oder die Hilfestellungen für Migranten und Flüchtlinge, wie die CDU-Bundestagsabgeordnete und Staatssekretärin Anette Widmann-Mauz in ihrer Rede auflistete.

Zum Empfang gab es übrigens Speisen nach Rezepten von Flüchtlingen, die von der Caritas betreut werden. Die Staatssekretärin freute sich, dass "die Sammlung vor unserer Haustür" anfange und betonte: "Der Staat braucht engagierte Bürger".

Ihrem Lob für die ehrenamtlich tätigen Helfer schlossen sich weitere Redner an. Von Lothar Vees als Caritas-Geschäftsführer war zu hören, dass die bezeichnete Palette in Hechinger um eine Attraktion reicher in Hechingen werde. Demnächst werde es einen Second Hand Laden in der Schadenweiler Straße geben. Ein "Beitrag zur Innenstadtbelebung Hechingens", so Vees.

Bürgermeisterin Dorothea Bachmann erinnerte daran, dass auch hundert Jahre nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs immer noch bewaffenete Konflikte toben, die Tausende zu Flüchtlingen machen. Sie lobte die diversen Hilfsorganisationen der Caritas, die unter anderem auch Hechingen helfen. Dieses Engagement gereiche Hechingen zur Ehre.

Eberhardt Wiget nahm als Sozialdezernent des Landkreises die Gelegenheit wahr, nicht nur die Caritas, sondern auch die evangelisch getragene Diakonie als Helfer vor Ort zu lobenn. Gruß- und Lobesworte kamen auch von Fritz Westphal, dem Vorsitzenden des Caritasverbandes für das Dekanat Zollern. Mit ihm war auch ein Geistlicher vom Vorstand dabei, Alexander Halter. Vom Vorstand der Diakonie Baden (Ev. Landeskirche) trug Kirchenrat Jürgen Rollin die Wochenlosung zur Sammelwoche vor. Die Sammlung geht noch bis zum 28. September.

Monsignore Bernhard Appel legte eine Art Rechenschaft über die zuletzt eingenommenen Gelder der Sammlung ab. Man hoffe auf eine Summe von rund 1,5 Millionen Euro erklärte er und rief dazu auf, die Aktion mit Geld zu unterstützen. Appel war auch der Zelebrant des Festgottesdienstes in der Stiftskirche gewesen.

Bemerkenswert war dieser Gottesdienst auch deshalb gewesen, weil Hans Joachim Haering als Kirchengemeinderatsvorsitzender darin den neuen Kaplan, Rolf Paschke, in Hechingen willkommen hieß.

Zeitgleich und völlig unabhängig zur aktuellen Caritas-Sammlung gibt es am Freitag, 26. September, eine Kleider- und Schuhsammlung, mit der die Arbeit des Caritasverbandmitglieds "Betreuungsvereins SKM" unterstützt wird.