Die "Unternehmerfamilie" Haid: Chef Günter Haid gemeinsam mit Tochter Petra Haid und den Enkeln Luca (links) und Marvin (rechts). Foto: Ullrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nahverkehr: Später Aprilscherz: Ingrid Riesters Wunsch erfüllt

Hechingen-Weilheim. Sie war ursprünglich als Aprilscherz gedacht, musste aber aus Krankheitsgründen auf den 1. Mai verschoben werden. Und sie war natürlich auch kein geheimer Wunsch von Ortsvorsteherin Ingrid Riester: Die Eröffnung einer ortsinternen Buslinie.

Ingrid Riester wusste also tatsächlich nicht genau, was auf sie zukommen würde. Sie war deshalb umso überraschter, als der Traktor mit dem kleinen Panoramaanhänger vor dem Haus vorfuhr um sie zur Jungfernfahrt abzuholen. Vor dem alten Schulhaus bei der Bushaltestelle war von Petra Haid, Tochter des "Busunternehmers" und Fahrers, Günter Haid, ein kleiner Sektempfang mit Häppchen vorbereitet worden. In einem launigen Gedicht lobte sie die Eigeninitiative der Bewohner. Man sei bescheiden, träume nicht von einer Bergbahn auf den Zoller, sei mit der innerörtlichen Buslinie voll zufrieden.

Ingrid Riester hatte einiges an Proviant mitgebracht, so, als traue sie der ganzen Geschichte nicht. So weihte sie das Fahrzeug und den Fahrer mit Lourdes-Wasser ein. Nachdem Riester das obligatorische rote Band zerschnitten hatte, machte sich Günter Haid mit Assistenz seiner Enkel Luca und Marvin und mit Fahrgästen auf den Weg. Die Fahrt führte über den Friedhof, mit extra ausgeschilderter Haltestelle, weiter zur Schutzhütte ins Großholz. Mit großem Hallo wurde dort das Gefährt empfangen.

So sehr die Sache den Beteiligten auch Spaß machte und gefiel: Eine richtige Buslinie wird es wohl nicht geben. Aber bei Bedarf und besonderen Gelegenheiten wird das Fahrzeug, das früher bei Daimler-Benz als Bus für Werksbesichtigungen fungierte und jetzt mit Kühlschrank und Stromanschluss ausgestattet ist, sicher weiter zu Ehren kommen.