Eine reife Leistung haben die Hechinger Feuerwehren und ihre Kollegen aus Burladingen und Rangendingen beim Löschen des Brandes in der Hofapotheke gezeigt. Foto: Stopper

Kommandant Maik Bulach berichtet über Löscharbeiten an der Hofapotheke. Brandherd befand sich im Erdgeschoss.

Hechingen - "Als ich gehört habe, dass die Hofapotheke brennt, da ging bei mir das Kopfkino los", schildert Maik Bulach, Gesamtkommandant der Hechinger Feuerwehr, was er am Montag bei der Fahrt zum Einsatz fühlte.

Die Bilder, die vor seinen Augen abliefen, waren die Eindrücke vom Stadtbrand vor drei Jahren. Ein Ereignis, das kein Feuerwehrmann vergessen wird, der damals dabei war. Als Bulach auf dem Marktplatz eintraf, war der Anblick der Flammen, die offen aus einem Fenster der ehemaligen Hofapotheke schlugen, für ihn eher beruhigend. "Man hat sofort gesehen, wo es brennt, das war vor drei Jahren nicht so", erklärt er.

Damals waren die Gebäude völlig verraucht, aber die Feuerwehr fand den Brandherd nicht, der sich irgendwo in den mit Spreu gefüllten Zwischendecken befand. Nach einer Stunde war die Temperatur in den verwinkelten Gebäuden so gestiegen, dass die Rauchgase explodierten, das Feuer offen ausbrach.

Diesmal war die Situation einfach. Das Haus war nicht bewohnt, "und wir kannten uns da ja schon aus". Zudem waren in den meisten Räumen keine Möbel, die brennen konnten. Die ersten Löschtrupps bahnten sich sofort durch die Eingangstür einen Weg direkt zum Brandort.

Der dichte Qualm in allen Räumen des Gebäudes dürfte sie an den Brand vor drei Jahren erinnert haben. Dieser Rauch kann nicht nur beim Einatmen tödlich sein, "das ist Kohlenmonoxid, das wird ab 400 Grad Celsius zum Knallgas", erklärt Bulach. Deshalb seien sofort die Fenster geöffnet worden, um diese Gefahr zu bannen.

Brandherd befand sich im Erdgeschoss

Der Brandherd fand sich in einem Zimmer im hinteren Bereich des Erdgeschosses, wo noch einige Regale und Gerätschaften aus der Apothekenzeit lagerte. Dazu drei Eurokisten mit Chemikalien. "Wenn der Brand lokalisierbar ist, ist das schon mal gut", erklärt Bulach. Er habe relativ bald das Gefühl gehabt, dass alles gut ausgehe. Trotzdem habe man die Zwischendecken genau im Blick behalten, immer mit einer unerwarteten Verschlimmerung der Situation gerechnet. "Man muss dem Feuer immer einen Schritt voraus sein", erklärt der Kommandant.

Deshalb wurden sofort nach der Brandmeldung weitere Feuerwehren alarmiert. Die 150 Rettungskräfte, die am Ende zusammenkamen, so zu koordinieren, dass alle wie Zahnrädchen in einem Getriebe zusammenarbeiten, war gekonnt. "Das verlangt vom Führungspersonal viel Übersicht und persönliche Ansprachen", sagt Bulach. Trotzdem hält er fest: "Wir hatten Glück, der Brand diesmal war eher eine Standardsituation."

Nachts um 24 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte ab. Zurecht stolz darauf, an diesem Tag eine reife Leistung gezeigt zu haben. Die Beschädigungen an der Hofapotheke sind so gering, dass der Statiker keine Probleme für die Standsicherheit sieht.

Bis gestern Abend gab es noch keine neuen Erkenntnisse zur Brandursache. Die Polizei hat einen Sachverständigen hinzugezogen.