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Haarscharf an neuer Katastrophe vorbei: In ehemaliger Hofapotheke bricht Feuer aus. Brandursache ist höchst rätselhaft.

Hechingen - Die Brandursache ist höchst rätselhaft. Das Haus ist seit Jahren unbewohnt. So waren auch der Kriminaldauerdienst aus Rottweil und Balinger Kriminaltechniker sofort zur Stelle, als das Feuer am Montag gegen 17.45 Uhr gelöscht war. Sie sicherten Spuren, nahmen den Raum im Erdgeschoss genau unter die Lupe, in dem das Feuer ausgebrochen sein muss. Bei Tageslicht wird heute weiterermittelt. Mit Ergebnissen wird erst in einigen Tagen gerechnet.

Vorangegangen war ein schneller und effektiver Löscheinsatz unter Leitung von Kommandant Maik Bulach. Er dirigierte die fast 150 Einsatzkräfte an die richtigen Stellen, koordinierte die nach und nach eintreffenden Fahrzeuge. Ihm und seinen Feuerwehrkollegen dürfte vor allem zu Beginn sehr mulmig gewesen sein. Alles erinnerte an den großen Stadtbrand vor drei Jahren. Sogar die Alarmierungszeit – 16.45 Uhr – war die gleiche. Aus dem Fenster im Erdgeschoss schlugen Flammen, aus dem Dach drang dichter Qualm. Noch von der Unterstadt aus war der Rauchpilz zu erkennen. Der Qualm stank intensiv nach Kunststoff.

Vor drei Jahren hatten die Gebäude über eine Stunde gequalmt, bis die Flammen offen ausbrachen. Der Feuerwehr war es damals nur mit Mühe gelungen, ein Ausbreiten des Brandes auf die Hofapotheke zu verhindern. Ohne diesen Erfolg wäre auch die Häuserzeile zum Marktplatz hin kaum zu retten gewesen. Über die Zwischenböden fraß sich das Feuer unsichtbar weiter. Erst als in der Ratsapotheke in einem sehr mutigen Einsatz eine Feuerschneise durch das ganze Haus freigebrochen und -gesägt war, wurde das Feuer gestoppt.

Gestern wurde nur am Anfang durch das Fenster Löschschaum in das Gebäude gespritzt, die Hauptarbeit erledigten Löschtrupps vom Eingang her, die zum Brandherd vordrangen. Besonders wurde nach Schwelbränden in Böden und Decken gesucht. Aus Rangendingen wurden Kollegen alarmiert, die mit weiteren Wärmebildkameras anrückten. Mit der Hechinger und der Burladinger Drehleiter wurde die Fassade und das Dach untersucht. Irgendwann wurde der Qualm dünner. Nach einer Stunde wurden die Fenster geöffnet und ein Lüfter installiert. Die aktuelle Gefahr war vorbei. Die Brandstelle wurde dennoch bis zum Morgen intensiv überwacht.

Entdeckt hatte das Feuer der Wirt eines Dönergeschäfts direkt gegenüber. Zuerst habe er Rauch gesehen, der aus einer Ritze der mit Planen abgedeckten Rückwand gedrungen sei, erzählte er. Er habe sofort die Feuerwehr angerufen, aber innerhalb der wenigen Minuten bis zu deren Eintreffen sei bereits die Scheibe geplatzt und Flammen seien lodernd herausgeschlagen.

Ob das Gebäude der Hofapotheke schwer beschädigt ist, ließ sich gestern nicht sagen. Das Haus im Eigentum eines stadtbekannten italienischen Investors steht derzeit unter Zwangsverwaltung.