Morgen beginnt mit einem Vortrag die Veranstaltungssaison in der Hechinger alten Synagoge. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Neues Programm in der Alten Synagoge beginnt am 24. September

Hechingen. Das neue Programm der Alten Synagoge, beginnt am Mittwoch, 24. September, um 20 Uhr mit einem Vortrag von Professor Gert Ueding, Autor zahlreicher Fachbücher zu literarischen Themen und Nachfolger von Walter Jens auf dem Lehrstuhl für Rhetorik an der Universität Tübingen. Als Mitbegründer einer Ernst-Bloch-Gesellschaft und Assistent des Philosophen in jungen Jahren spricht er über ein Werk von Bloch, das als eines der wichtigsten Werke der Philosophie des 20. Jahrhunderts gilt: "Das Prinzip Hoffnung". Bloch hat die Hoffnung – besonders in der politischen Form der Utopie – als eine treibende Kraft der Geschichte dargestellt und dies auch in vielen Bereichen von Literatur und Musik mit Beispielen nachgewiesen.

Am Donnerstag, 6. November, um 20 Uhr sind die Tübinger Saloniker zu hören. Peter Pasch und Wolfram Erchinger, Violine, Rudolf Pasch, Cello, Hermann Barth, Kontrabass, Dieter Ölkrug, Klavier, und Katharina Zares, Sopran, werden ihr Publikum in die Welt der Salonmusik der 20er-Jahre entführen, die ohne den Beitrag jüdischer Künstler nicht denkbar wäre. Neben Tangos, Walzern und Foxtrotts werden Evergreens der damaligen Kaffehausmusik dargeboten.

Am Donnerstag, 13. November, um 20 Uhr wird die Alice-Salomon-Schule Hechingen einen eigenen Beitrag in Erinnerung an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 liefern. Angeleitet von verschiedenen Pädagogen ihrer Schule haben sich Schüler mit Geschichte und Geschichten der Hechinger Juden beschäftigt, deren jahrhundertealte Tradition durch die Nazis brutal beendet wurde. Mit filmischen und künstlerischen Mitteln soll an jüdisches Leben in der Stadt erinnert werden und das Gedenken an die Opfer bis in die Gegenwart getragen werden.

Am Dienstag, 9. Dezember, um 19 Uhr erklingt Musik aus Frankreich, die vornehmlich von jüdischen Komponisten geschaffen wurde. Unter dem Titel "Chant de Sion" werden die ungarische Mezzosopranistin György Dombrady und der aus Jungingen stammende Pianist Lambert Bumüller Lieder von Darius Milhaud, Giacomo Meyerbeer und Jacques Offenbach vortragen, daneben auch passende Werke von Ravel und Honegger. Die beiden Solisten – seit langem verheiratet – bilden seit der Studienzeit ein Duo, deren gemeinsame CDs von der internationalen Presse mit vielen Preisen ausgezeichnet wurden.

Am Sonntag, 28. Dezember, um 17 Uhr setzt Jochen Brusch seine Reihe "Portraits jüdischer Geiger" fort. Der vierte Abend ist nach Heinrich Wilhelm Ernst, Josef Joachim und Henry Wieniawsky dem Jahrhundertgeiger Fritz Kreisler gewidmet, dessen Originalkompositionen – "Liebesleid", "Liebesfreud" und "Caprice vienois" – ebenso wie seine "Klassischen Manuskripte" und Transpositionen bis heute zum Repertoire jedes Geigers von Rang zählen. Jochen Brusch weiß als beliebter Moderator wieder köstliche Geschichten dazu zu erzählen. Am Klavier begleitet Norbert Kirchmann.