Die Schüler der Vabo-Klasse der Alice-Salomon-Schule sind meistens bester Laune. Sie lernen nicht nur gemeinsam die deutsche Sprache, sondern kochen auch öfter zusammen. Foto: Huger

Immigration: Fotos nach Hause. Lehrerin begeistert von Klasse.

Hechingen - Was gefällt jungen Geflüchteten an Hechingen? Das erzählen Schüler der Vabo-Klasse der Alice-Salomon-Schule. Sie zeigen außerdem ihre Fotos, die sie an Verwandte in der Heimat schicken.

"Die Menschen in Hechingen sind sehr nett", sagt Jatou Manneh. Außerdem gefällt ihr der Unterricht in der Alice-Salomon-Schule. Dort geht sie in die Vabo-Klasse mit Jugendlichen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren, um Deutsch zu lernen.

Das erste Foto, das sie an ihre Verwandten in Gambia geschickt hat, entstand bei einem Ausflug in Bremen. Doch sie sendet auch Bilder von der Schule, dem gemeinsamen Kochen und von ihren Freunden. Sie wohnt in Burladingen und fühlt sich wohl in der Region.

Wie die meisten anderen aus der Klasse vermisst sie ihre Familie. Dazu fehlt ihr ein wenig die afrikanische Küche, wie sie sagt. Ebenso denkt sie oft an "Brufut Beach" und "Palma Rima Beach", zwei Strände am Nordatlantik.

Jatous Mitschüler Faisal Masooni vermisst einen Park. "Da haben ich mich am Wochenende immer mit Kumpels getroffen", erzählt er. Was ihm an Hechingen "supergut" gefällt, sind die Ratzgiwatz-Ferienspiele. Dort engagiert sich Faisal als Leiter. Im vergangenen Jahr war er in der Nähgruppe, dieses Jahr hilft er am Waffelstand.

Die Burg Hohenzollern wird von den meisten gerne fotografiert

Was Faisal außerdem gefällt, ist die Burg Hohenzollern. Hier war er mit einer Schülergruppe zu Besuch. Und einige seiner ersten Fotos, die er per Whatsapp nach Hause schickte, hat er auf der Burg aufgenommen. Letztere kommt bei Youssef Rai ebenso gut an.

Auch er hat Bilder von der Burg gemacht und in die Heimat geschickt. Seit einem Jahr ist der gebürtige Marrokaner in Deutschland, lernt wie die anderen fleißig die Landessprache und hat Spaß daran.

Klassenlehrerin Bettina Kurz ist ohnehin voll des Lobes für all ihre Schüler. "Wir lieben diese Klasse", sagt sie. Alle seien höflich im Umgang miteinander und sind sehr motiviert. "Hospitanten sind immer ganz beeindruckt", erzählt Kurz.

Die Schüler können sich alle gut verständigen. Dreimal wöchentlich lernen sie die deutsche Sprache. Zwei Tage sind sie bei ihrer jeweiligen Praktikumsstelle. Mittwochs wird gemeinsam gekocht, was aber ein zusätzliches Training bedeutet. Denn da sind einheimische Schüler mit dabei.

Erst vor Kurzem hat die Gruppe ein Catering für 200 Personen für die Bildungskonferenz in Bisingen gestemmt. Bei den Abendveranstaltungen zeigen die Schüler also genauso vollen Einsatz. Es gebe fast keine Fehlzeiten, so Bettina Kurz.

Generell gilt bei allem: "Wir sprechen Deutsch", sagt die Klassenlehrerin. Da erklärt sie eine Sache gerne lieber zehnmal, damit es jeder versteht. Sie spricht der Klasse ein "großes Leistungspotenzial" aus. Das Kompliment geben die Schüler zurück. Der Unterricht gefällt ihnen allen. Kein Wunder, dass sie Fotos aus der Schule in die Heimat senden.