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Förderverein zieht Bilanz über Spendenaktionen für die Stiftskirche

Mit viel Kompetenz, Engagement und nicht zuletzt Herzblut setzt sich der Förderverein Stiftskirche für die Kirchturmsanierung ein. Und er leistet hervorragende Arbeit: Diese Botschaft vermittelte die Mitgliederversammlung.

Hechingen. Zwei Jahre Förderverein – zwei Jahre unermüdlicher Einsatz für das steinerne, weithin sichtbare Wahrzeichen der Zollernstadt. Wer es sich zur Aufgabe macht, ein solches Projekt zu unterstützen, weiß: Es ist in erster Linie mit hohem finanziellem Aufwand verbunden. Der Verein hat sich deshalb ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und möchte innerhalb von zehn Jahren rund 500 000 Euro erwirtschaften.

Umso größer war die Freude, dass bereits nach anderthalb Jahren im Rahmen des diesjährigen Ostergottesdienstes ein Spendenscheck in Höhe von 120 000 Euro an Stadtpfarrer Gabriel Maiwald übergeben werden konnte. Wie hat der aktuell 177 Mitglieder zählende Förderverein das geschafft?

Letztendlich sind es, wie aus dem Tätigkeitsbericht des Vorsitzenden Heiko Zimmermann hervorging, viele verschiedene Puzzleteile, die ein großes Ganzes ergeben. Dazu gehört etwa die Spenden-Akquise, die auch 2017 wieder eine wichtige Rolle spielte. Ferner konnte eine Werbefläche neu vermietet werden.

"Sehr gut" verlief laut dem Vorsitzendem die Patenschaftsaktion am Patrozinium, bei der zehn Bauteilpatenschaften verkauft wurden. Und nicht minder erfolgreich waren die beiden Steinverkaufsaktionen, die knapp 5 000 Euro in die Vereinskasse spülten.

Auch an weiteren kreativen Ideen mangelte es nicht. So wurde etwa eine Sonderbriefmarke mit Kirchturm-Ansicht herausgegeben. "Die erste Auflage mit 100 Bögen war ruckzuck ausverkauft", freute sich Zimmermann. Und auch die auf eine Idee von Wilhelm Weith zurückgehende Postkartenaktion kam sehr gut an.

Unvergessen bleibt das Benefizkonzert, das die Stadtkapelle Hechingen zugunsten der Turmsanierung in der Stiftskirche veranstaltete. Zusammen mit Spenden kamen rund 5 000 Euro zusammen. Alles in allem wurden, wie Kassenwart Michael Hahn erläuterte, in zwei Jahren knapp 160 000 Euro eingenommen.

Spenden machen den größten Teil der Einnahmen aus

Den größten Teil machen mit jeweils 30 Prozent Spenden und Bauteilepatenschaften aus. Werden die zugesagten Zuschüsse von Institutionen in Höhe von 145 000 Euro dazugerechnet, kommen mehr als 300 000 Euro zusammen; Geld, das den kontinuierlichen Fortgang der Baumaßnahmen sichert. So konnten im September 2016 die Reinigungsarbeiten am Turm abgeschlossen werden. Einen Monat später haben dann die Steinmetzarbeiten begonnen. Insgesamt werden 70 Tonnen Stein am Turm ausgetauscht. Um den Sandstein vor Witterungseinflüssen zu schützen, wird er mit Kieselsäureester konserviert.

Wie der Vorsitzende erklärte, ist die Rundturmsanierung zwischenzeitlich fast abgeschlossen. Im oberen Teil wird deshalb vermutlich noch in diesem Jahr das Gerüst abgebaut. "Es wurde ganz tolle Arbeit geleistet", schwärmte Zimmermann.

Im Grunde habe sich an der Arbeitsweise von früher nicht viel geändert. Wie vor 230 Jahren würden die Steine auch heute per Flaschenzug bewegt, was viel Muskelkraft erfordere, denn allein eine Vasendrapierung bringe rund 700 Kilo auf die Wage. "Man kommt aus dem Staunen nicht heraus", erklärte angesichts der Handwerkskunst auch Stadtpfarrer Gabriel Maiwald. Dem Förderverein zollte er großes Lob. "Man sieht, was gelingen kann, wenn man an einem Strang zieht", betonte der Stadtpfarrer. Nach Abschluss der Innenarbeiten werden nun noch zwei Glocken eingebaut, die bereits bestellt sind. Als nächstes folgt dann die Sanierung der Seitenteile.

Am 25. November findet bei "Hechingen im Lichterglanz" wieder ein Steinverkauf statt. Ferner werden vom Verein Glühwein, Briefmarken und Postkarten sowie – als neue Aktion – kunstvoll gefertigte Kerzen mit Kirchenmotiv angeboten.