In den nächsten beiden Jahren wird sich entscheiden, ob das Aviona-Heim in Hechingen weitergeführt wird, oder ob die Einrichtung in ein anderes Gebäude umzieht. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Bewohnerzahlen in Heimen des Landkreises werden in nächsten zwei Jahren weniger. Noch keine Entscheidungen.

Hechingen - Im Hechinger Aviona-Heim werden in den nächsten zwei Jahren die Bewohnerzahlen sinken. In dieser Zeit wird der Landkreis darüber nachdenken, ob es als Flüchtlingsheim weiter genutzt wird, oder ob es verkauft wird.

Diese Überlegungen hat Konrad Wiget nun auf Nachfrage unserer Zeitung erläutert. Er ist als Sozialdezernent des Landkreises für Flüchtlinge zuständig. Und hier ändert sich aktuell einiges. Seit wenigen Tagen wird eine Kaserne in Meßstetten befristet auf zwei Jahre als Filiale der Karlsruher Aufnahmestelle für neu ankommende Flüchtlinge genutzt, um den Ansturm von Menschen bewältigen zu können, die vor Kriegen flüchten.

In dieser Aufnahmestelle bleiben die Flüchtlinge aber nur wenige Wochen, bis alle Formalitäten erledigt sind. Anschließend werden sie auf Heime verteilt, in denen sie sie die bis zu zwei Jahre leben, während ihr Asylantrag oder ihr Flüchtlingsstatus geprüft wird.

In den zwei Jahren, in der Meßstetten in Betrieb ist, werden dem Zollernalbkreis solche Flüchtlinge aber nicht mehr automatisch zugewiesen. Dann wären Heime wie das Aviona irgendwann leer.

Das wird aber nicht passieren, erklärt Wiget, denn der Kreis werde freiwillig Flüchtlinge aufnehmen. Dafür gibt es Gründe. Denn für jeden Flüchtling in Unterkünften gibt es Zuschüsse. Sinkt ihre Zahl, sinken auch die Zuschüsse. Allerdings fallen die Kosten für die Unterkünfte weiter an. Verkaufen könne man die Gebäude ja nicht, "denn in zwei Jahren brauchen wir sie aller Voraussicht nach ja wieder", so Wiget. Dann läuft Meßstetten aus und der Zollernalbkreis erhält wieder Flüchtlinge zugewiesen, außer es bricht der weltweite Friede aus, womit wohl niemand rechnet.

Trotzdem werden die Belegungszahlen der aktuellen Unterkünfte sinken, ergänzt Wiget. Das biete der Verwaltung Möglichkeiten, die bestehende Struktur zu überdenken und Gebäude auf ihre Eignung als Heime zu prüfen.

Das Hechinger Aviona-Heim, das früher eine Fabrik war, sei als Sammelunterkunft nicht sehr gut geeignet, meint Wiget. "Wir schauen uns nun in aller Ruhe um, ob es da bessere Lösungen geben könnte". Da werde eventuell auch die Frage eine Rolle spielen, ob das Avionaheim, das dem Landkreis gehöre, verkauft werden könnte um dort Wohnungen zu bauen. Denkbar sei aber auch, dass im Aviona-Gebäude auch weiterhin Flüchtlinge untergebracht sind. Wiget versichert: "Wir überdenken das jetzt, entschieden ist noch gar nichts."