Die Serie von Autoaufbrüchen in Hechingen ist vorerst gestoppt. Die Polizei hat Verdächtige im Visier. Foto: © juefraphoto/Fotolia.com

Polizei: Hauptsächlich Bahnhof und Baxter-Parkplatz betroffen. Viele lassen Wertgegenstände im Wagen liegen.

Hechingen - Im April und im Mai gab es in Hechingen und Umgebung auffallend viele Autoeinbrüche. Zwei Tatorte stechen dabei heraus. Die Polizei hat mittlerweile Hinweise auf die Täter.

Der letzte Eintrag von einem Autoeinbruch in Hechingen stammt vom 10. Juni. Allerdings "passiert das immer wieder", meint Thomas Kalmbach, Pressesprecher der Polizei. Im April und im Mai waren es insgesamt 22 Autoeinbrüche.

Doch lohnt sich das für die Täter überhaupt? Und gibt es ein Täterprofil? "Mir ist in 40 Jahren noch nie ein reicher Einbrecher untergekommen", sagt Kalmbach. Wer irgendwo einbreche, habe ein finanzielles Problem. Ein Handy oder auch nur 20 Euro seien daher für die Betreffenden schon viel. Der Schaden sei dabei meist höher als die Beute, gerade wenn hinterher wichtige Papiere wie Führerschein und Ausweis fehlen. "Das sind Dinge, die man wiederbeschaffen muss", sagt Kalmbach.

Für die Hechinger hat er einen eindringlichen Hinweis: "Das schlechteste, was dem Täter passieren kann, ist ein aufgeräumtes, leeres Auto", sagt Kalmbach. Das sei das Einzige, was man präventiv unternehmen könne. Man solle alles aus dem Sichtfeld verschwinden lassen.

Die Täter haben bei den letzten Einbrüchen hauptsächlich am Bahnhof und am Baxter-Parkplatz zugeschlagen – und zwar überwiegend tagsüber. Das berichtet Johannes Dieringer, Leiter der Hechinger Polizei. "Zum Diebesgut gehörten hauptsächlich Laptops, Kameras und Geld", sagt er weiter.

Im Falle der Einbruchsserie im April und im Mai hat die Polizei bereits mehrere Tatverdächtige. Die Ermittlungen dazu laufen noch. "Das Diebesgut konnten wir aber leider nicht wieder beschaffen", sagt Dieringer. Das dies noch gelingt, sei unwahrscheinlich. Die Einbruchsserie der vergangenen Monate ist laut Polizei jedoch beendet.

Leichtsinn wegen Gefühl der Sicherheit

Aber wie kommt es, dass so viele Menschen ihre Wertgegenstände im Auto liegen lassen? Sind die Hechinger zu leichtsinnig? "Man muss eines sehen", sagt Thomas Kalmbach, "wir wohnen in einem relativ sicheren Raum." Man sei hier vielleicht besonders leichtsinnig, weil wenige Menschen betroffen seien.

Das gehe bei Wohnungseinbrüchen weiter. Die Menschen lassen oft Türen und Fenster offen stehen. Manchmal würden die Täter die Häuser ausräumen während die Bewohner dabei sind, die Gartenarbeit zu verrichten.

Generell gebe es dort die meisten Straftaten, wo viele Menschen wohnen. "Parkplätze sind immer interessant", so Kalmbach. Zu Autoeinbrüchen komme es gelegentlich spontan. Die Leute gehen kurz mal etwas erledigen und schließen das Auto nicht ab. "Dann steht einer um die Ecke und schon ist es passiert", sagt Kalmbach.