Tag des offenen Denkmals: Historische Gebäude im Blickpunkt / Wichtig ist bürgerschaftliches Engagement

Sie haben Jahrhunderte überdauert und den Geist der Geschichte geatmet: Die altehrwürdigen Mauern der historischen Bauten, die am Sonntag beim Tag des offenen Denkmals in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückten.

Hechingen. Jedes der Gebäude hat eine Vergangenheit – und dank der Hilfe verschiedener Fördervereine, deren Mitglieder sich mit viel Herzblut für ihren Erhalt einsetzen, auch eine Zukunft. Ob Kirche, Kloster oder Residenz: Das bürgerliche Engagement ist eine wichtige Säule, um eben jene Bauwerke für nachfolgende Generationen zu erhalten. Auf das Wirken derer, die dazu ihren ganz persönlichen Beitrag leisten, wollte der diesjährige Tag des offenen Denkmals, der unter dem Motto "Gemeinsam Denkmale erhalten" stand, das Augenmerk lenken.

In der Gesamtstadt öffneten sechs Gebäude ihre Pforten

In der Gesamtstadt Hechingen öffneten sechs Gebäude ihre Pforten für Geschichtsinteressierte, die sich bei strahlendem Spätsommerwetter auf einen Streifzug durch die Vergangenheit begaben. Auf fürstlichen Spuren konnten die Besucher in der Villa Eugenia wandeln. Die im Jahre 1786/87 im frühklassizistischen Stil errichtete und 1833 erweiterte letzte Residenz der Fürsten von Hohenzollern-Hechingen ist heute Kunst-, Kultur-, und Tagungszentrum und kann für private Veranstaltungen angemietet werden. Am Sonntag wehten die zarten Harfenklänge von Friedrich Schuster durch die Räume. Führungen übernahmen die Mitglieder des 2001 gegründeten Fördervereins. Weiterhin wurde eine Kunstausstellung mit Werken von Herbert Stehle und Peter Weydemann eröffnet (wir werden noch berichten).

Mit offenen Türen wartete auch die Wallfahrtskirche Maria Zell auf, deren Geschichte und Besonderheiten den Besuchern von Peter Beck erläutert wurden. Das im Jahre 1757 auf den Mauern eines gotischen Vorgängerbaus errichtete idyllisch gelegene Kirchlein wurde in den letzten Jahren Stück für Stück renoviert. Ein Schwerpunkt der Arbeit des 1998 gegründeten Fördervereins war in jüngster Vergangenheit die Dachsanierung. Derzeit beschäftigt die Vereinsmitglieder die dringend notwendige Turmsanierung.

Viel Wissenswertes gab es bei Führungen auch über die Geschichte der Stettener Klosteranlage mit ihrer Kirche St. Johannes zu erfahren. Ältester Teil ist die um 1230 errichtete Klosterkapelle, die die Schreine der Märtyrer Theodorus und Justina beherbergt. Als aktuelles Projekt nimmt der 1997 ins Leben gerufene Förderverein momentan die Neugestaltung des Klostergartens in Angriff. In Schlatt führte Manfred Oks die Gäste durch die in exponierter Lage hoch über dem Ort thronende, im Jahre 1426 erbaute Friedhofskirche, für die der 1995 gegründete Förderverein Sorge trägt. Dieser leitete jüngst die Bekämpfung des Holzwurmbefalls im Innenraum in die Wege. Im Jahre 1899 wurde die Pfarrkirche St. Dionysius Schlatt errichtet, die am Sonntag ebenfalls Gegenstand einer Führung war. Baustil und Ausstattung des Sakralbaus sind neugotisch.

Nach der umfangreichen Innenrenovierung in neuem Glanz erstrahlt die Evangelische Johanneskirche in Hechingen. Viele Informationen über das im Jahre 1857 errichtete Gotteshaus, um das sich ein 2012 gegründeter Förderverein kümmert, hatte Manfred Steger parat.