In Hechingen kann eine Krippentour zum Erlebnis werden: an mehreren Orten gibt es vielseitige Exemplare zu sehen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

An mehreren Orten in Hechingen wird Weihnachtsgeschehen mit Figuren nachgebaut

Hechingen. "Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all’! Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall", diesem Ruf eines bekannten Weihnachtslieds können Besucher in Hechingen an zahlreichen Orten folgen.

Auch Erwachsene haben erfahrungsgemäß viel Freude beim Betrachten von Krippen. In Hechingen gibt es hier eine außerordentliche Vielfalt, so dass eine Krippentour zum schönen Erlebnis werden kann.

Sicher ein sehr prachtvolles Exemplar ist die Barockkrippe in St. Luzen. 35 ausdrucksstarke Figuren aus dem 18. Jahrhundert in aufwändigen Kostümen sowie zahlreiche Tiere und Accessoires stellen hier vor einer liebevoll gestalteten Landschaft im Chorraum der Renaissance-Kirche das weihnachtliche Geschehen nach.

Details zu dieser Krippe schildert Ruthild Mangler bei einer Führung am Samstag, 10. Januar. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr in St. Luzen. Zu sehen ist die Krippe täglich während der Öffnungszeiten der Kirche von 8.30 bis 17 Uhr.

Eine Sehenswürdigkeit ist auch die über Generationen vererbte Krippe von Hermann Ströbele. Ein Großteil der Krippe stammt von seinem Großvater, der 1907 mit dem Bau der Krippe begann. Inzwischen ist eine richtige Krippenlandschaft entstanden, die zahlreiche Bibelstellen in Szene setzt und alljährlich mit frischem Grün versehen wird. Meister Ströbele freut sich stets über Besucher und besonders für Kinder gibt es viel zu sehen und zu staunen. Wer ihn In den Schelmenäckern 1 besuchen will, ist willkommen. Erreichbar ist er unter der Telefonnummer 07471/25 35.

Ebenfalls auf Besucher eingerichtet ist die Krippe von Jakob Ruhl in der Dorfstraße 43 in Boll (Telefon 07471/16684). Der umtriebige Pensionär hat eine spezielle Boller Krippe gebaut. In die Landschaft ist deshalb auch die Wallfahrtskirche Maria Zell integriert. Vom Band ertönt das originale Geläut des Kirchleins, und ein Winterpanorama mit Zollerburg bildet den Hintergrund. Ruhl hat für Besucher ein kleines Spendenkässchen aufgebaut. Das Geld kommt dem Förderverein für Krebskranke Kinder in Tübingen zugute.

Eine sogenannte Osterrieder-Krippe ist in der Klosterkirche in Stetten zu besichtigen. Der Bildhauser Sebastian Osterrieder (1864 bis 1932) gilt als Erneuerer der künstlerischen Weihnachtskrippe. Beeinflusst wurde er von barocken Krippenbautraditionen aus Sizilien. Die von ihm geschnitzten Figuren wurden mit Hilfe einer Gussmasse reproduziert und fanden weltweite Verbreitung. Geöffnet ist die Klosterkirche in Stetten täglich von 9 bis 17 Uhr.