Tolle Stimmung beim "Auselige" in Hechingen

Von Klaus Stopper

Hechingen. So rummsvoll, dass buchstäblich kein Platz zum Umfallen war, Livemusik direkt am Ohr, wild verkleidetes Partyvolk, gesetztere Narren im Schunkel-Himmel, geheimnisvolle Alte – der "Auselige" in Hechingen hatte es mal wieder in sich.

Viel los war auf jeden Fall. Der Glufamichel hatte dieses Jahr ein Zelt mitten auf dem Marktplatz aufgestellt. Aus dem Innern drangen wummerige Rockrythmen, außen hielten unter anderem die Gugguba mit ihrem hochklassigen Rhythmus-Party-Sound dagegen, außenrum eine Traube von Vampiren, Prinzessinnen, Hexen, jungen Frauen und Männern in für die Temperaturen erstaunlich dünner Bekleidung. Bilder, die hängen bleiben.

Geradezu poetisch wirkten auch die Narrengruppen, die im "magischen Fünfeck" zwischen Schwarzbrenner, Fecker, Citypark, Stadthalle und Klaiber hin- und her bummelten. Viele in aufeinander abgestimmten Kostümen. Prinzessinnen mit Zwergen, 50er-Jahre-Pettycoat-Trägerinnen, Teufel, oder einfach nur schrill gestylte Fantasieklamotten.

Natürlich auch unterwegs waren die Alten, feine, buchstäblich behütete Damen im dunklen Edelzwirn, Wesen aus einer anderen Zeit, maskiert. In kleinen Gruppen zogen sie durch die Gassen, verteilten Süßigkeiten, Schnäpsle und Aktien für die Hechinger Seilbahngesellschaft. Sie bilden sicher die eigentliche Seele des Abends, werden aber von Jahr zu Jahr irgendwie weniger, stellte ein Fasnet-Experte fest.

Die Zeiten ändern sich wohl einfach, die Mehrheit der jungen Generation schätzt eben eher Partytime, wie sie unter anderem im Wunderwerk zu erleben war. Auch hier rappelvoll, und in der zuckenden Lightshow zappelten die fantastisch verkleideten Partygänger entrückt mit. Daneben im Narrhalla-Zelt ging auch die Post ab. Wer dem gesitteteren Tanz frönen wollte, fand sich beim Zollerhexenball in der Stadthalle ein, wo die Columbia-Dance-Band live Party-Tanzmusik spielte.

Die Fasnet-Traditionalisten drängelten sich unterdessen im Klaiber und Fecker. Richtig zur Sache ging es hier, wenn Hudelgaibätscher, Hechinger Lumpenmusik und andere Meister der handgemachten Musik sich auch noch reindrängelten. Schunkeln, singen, Narrenherrlichkeit. Was will man mehr.

Was auch noch auffiel: Es herrschte ein angenehmes Klima auf den Straßen. Ein doch sehr deutliche Präsenz von freundlichem und dennoch bestimmt auftretendem Security-Personal vermittelte ein gutes Gefühl.