Autoaufbrüche gehörten zur Freizeitbeschäftigung von Massimo M. Foto: thongsee/Fotolia.com

Massimo M. muss ein Jahr und zehn Monate Haft. Kumpel leistet Sozialstunden.

Hechingen - Zehn Taten in zwei Monaten: Im April wurde Massimo M. bereits zu einer Haftstrafe verurteilt. Bevor er sie zwei Monate später antrat, habe er noch einmal "so richtig auf den Putz gehauen", warf ihm die Staatsanwältin am Dienstag vor dem Amtsgericht in Hechingen vor.

Siebzehn Jahre ist er erst alt, seit Juni sitzt er in der Justizvollzugsanstalt in Adelsheim. Auf der Anklagebank wirkte er aber nicht sehr beeindruckt und grinste die Staatsanwältin an. In der kurzen Zeit zwischen erster Verurteilung und Inhaftierung habe er Hausfriedensbruch begangen, gestohlen, Sachbeschädigungen begangen und auch zwei Männer zu Unrecht beschuldigt, las diese ihm die Anklageschrift vor.

Massimo M. habe behauptet, dass ihm zwei dunkelhäutige Bewohner des Avionaheims in Hechingen Marihuana verkauft hätten. Die beiden wurden in Untersuchungshaft genommen. Erst bei der Hauptverhandlung stellte sich heraus, dass sie unschuldig sind, denn da gab Massimo M. zu, dass er sich die ganze Geschichte "nur ausgedacht" hat, um die wahren Verkäufer zu schützen.

Gleich mehrere Vorwürfe lauteten auf Sachbeschädigung. In sieben Fällen habe Massimo die Scheiben von Autos eingeschlagen, um daraus Gegenstände zu entwenden.

Außerdem klaute er gemeinsam mit Freunden einen Rasenmäher. Drei dieser Kumpels saßen nun ebenfalls auf der Anklagebank. Sie alle räumten die Tat ein. Wie ein Augenzeuge berichtete, hätten die Jugendlichen in der Nähe des Geländes der Gartenbaufirma Welzel mit Händen und Füßen auf den Rasenmäher eingehauen. "Komplett demoliert" sei er zum Schluss gewesen. Sie hätten Teile des Mähers gebraucht, da man diese für ein Pocketbike verwenden könne, so die krude Begründung. Da sie die Verkleidung der Maschine jedoch nicht öffnen konnten, habe man halt mit einer Brechstange darauf herumgeklopft. Sachschaden: über 400 Euro.

Da zwei der Jugendlichen nur zugesehen haben sollen, wurde das Verfahren gegen sie eingestellt. Die Richterin gab ihnen lediglich eine Warnung mit auf den Weg. Die beiden anderen Jugendlichen kamen nicht so einfach davon, da sie weiterer Straftaten beschuldigt wurden.

So klauten Massimo und ein Freunde eine CD im Wert von zehn Euro. Er habe den "Adrenalinkick" gebraucht, der dabei aufkomme, erklärte der Freund. Wegen seiner Voreintragungen plädierte die Staatsanwältin auf eine Arbeitsauflage von 60 Stunden, die er bis Ende Januar ableisten muss. Zusätzlich solle er vom Jugendamt betreut werden.

Bei Massimo M. war für eine Bewährung zu viel zusammengekommen. Nicht einmal mehr sein Anwalt plädierte für Bewährung. Ein Jahr und zehn Monate wird er hinter Gittern verbringen.