Zahlreiche Entscheidungsträger aus der Region, insbesondere die Bürgermeister aus dem Kinzig- und Wolftal, zeigten großes Interesse an den modifizierten Möglichkeiten zur Finanzierung von Projekten. Foto: Schrader Foto: Schwarzwälder-Bote

Leader-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald stellt Arbeit und Richtlinien für Förderperiode 2015 bis 2020 vor.

Hausach - Bei einer gut besuchten Informationsveranstaltung in der Hausacher Stadthalle stellte die Leader-Aktionsgruppe Mittlerer Schwarzwald ihre Arbeit und die neuen Richtlinien für die Leader-Förderperiode von 2015 bis 2020 vor.

Zahlreiche Entscheidungsträger aus der Region, insbesondere die Bürgermeister aus dem Kinzig- und Wolftal, zeigten großes Interesse an den modifizierten Möglichkeiten zur Finanzierung von Projekten, die den ländlichen Raum voranbringen können. Musikalisch umrahmt wurde der Abend durch die Jugendkapelle Hausach-Fischerbach unter der Leitung von Raphael Janz.

Regierungsdirektor Manfred Merges vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg erläuterte die Chancen und Perspektiven dieses Programms. "Ziel der neuen Förderperiode ist eine noch größere Vielfalt an möglichen Projektthemen", sagte er. Er ging auch kurz auf den bürokratischen Aufwand bei den Förderanträgen ein. Dies sei notwendig, um eine präzise Umsetzung der Ziele zu erreichen und Missbrauch zu vermeiden.

Mark Prielipp, Leiter der Leader-Geschäftsstelle in Schiltach, zeigte in seiner Präsentation die erweiterten Möglichkeiten des regionalen Entwicklungskonzepts. "Die 27 Kommunen in der Leader-Kulisse Mittlerer Schwarzwald können nun unter anderem Projekte aus einem breiteren Themenspektrum auswählen", freute er sich.

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Stefan Gothe, stellten sechs Vertreter aus der Region ihre jeweiligen Hauptanliegen innerhalb des Leader-Programms vor.

Hans-Peter Matt stellte Barrierefreiheit und Mobilität in den Mittelpunkt. Beide Punkte durch interkommunale Zusammenarbeit verbessert werden sollte. Den Nationalpark sah er als Chance an, den Tagestourismus zu fördern.

Angelika Kalmbach-Ruf vom BUND Mittleres Kinzigtal setzte sich für einen verbesserten Naturschutz ein. Auch sei eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zu Umweltthemen nötig.

Die Sensibilisierung der Bevölkerung und Kommunen für Energieeinsparung und Klimaschutz und die Einführung des European-Energy-Award-Managementsystems in der Region sind für Udo Benz, der Geschäftsführer der Energieagentur Ortenau, wichtige Ziele, die es zu erreichen gelte.

Margit Langer, die Geschäftsführerin des Freilichtmuseums Vogtsbauernhof, sieht in der Förderung der Kultur und der Traditionen im Mittleren Schwarzwald, aber auch in innovativen Tourismusangeboten ein großes Potenzial zur Belebung der Region.

Der Hausacher Bürgermeister Manfred Wöhrle will den Ausbau der Lebensqualität und den Kampf gegen den demografischen Wandel in den Städten und Gemeinden der Region fördern. "Man sollte die Stärken gemeinsam einbringen und bündeln, auch in Bezug auf den Nationalpark", sagte er.

Der Vorsitzende des Vereins "Regionalentwicklung Mittlerer Schwarzwald", Hans Peter Heizmann, möchte die Region als Portal zum Nationalpark stärker positionieren. "Auch das aktuelle Flüchtlingsthema muss bei neuen Leader-Projekten angemessen berücksichtigt werden", betonte er.

Anschließend gab es für die Besucher die Gelegenheit, auf dem im Foyer aufgebauten "Markt der Möglichkeiten" mit den Experten ins Gespräch zu kommen und die einzelnen Themen zu vertiefen.