"Wunderwelt Schwarzwald" soll viele Besucher anziehen / Stephan Voegeli stellt in Hausach sein Konzept vor

Von Femke de Kort

Hausach. "Wunderwelt Schwarzwald" heißt die Idee des Nationa lpark-Tierparks, die Stephan Voegeli am Donnerstag im Gasthaus "Blume" in Hausach vorgestellt hat. Durch seine hohe Authentizität soll sich dieser Tierpark künftig von anderen unterscheiden, was ihn einmalig macht. Die Finanzierung ist noch unklar.

Ein Rotkehlchen singt, eine Haselmaus huscht über den Weg und ein Distelfalter flattert vor den Augen des Besuchers vorbei, während von irgendwoher das leise Zirpen einer Feldgrille vernehmbar ist. So beschreibt Stephan Voegeli die Eindrücke, die der Besucher in einer möglichen "Welt" des Nationalpark-Tierparks erfahren soll.

"Wunderwelt Schwarzwald" heißt die Idee des ehemaligen Bärenpark-Leiters, der als Zusatz zum Nationalpark Schwarzwald dessen Artenvielfalt explizit in einem eigenen Tierpark vorstellen will. Wie die verschiedene Lebensräume als idealisiertes Abbilder der jeweiligen Biotopwelten aussehen könnten, stellte er dem interessierten Publikum in Hausach vor.

Eine weitere Welt wäre beispielsweise der "Vogelwald", der durch einen Baumwipfelpfad erschließbar ist und die Beobachtung verschiedener Vogelarten aus unmittelbarer Nähe ermöglicht. Neben den Tieren spielen auch die Pflanzen eine wichtige Rolle in den Biotopen: Sonnentau, Orchideen oder der Bärlapp sind nur ein Teil der vielfältigen Pflanzenwelt des Schwarzwalds.

"In diesem Park sollen Geschichten aus dem Privatleben der Tiere und Pflanzen erzählt werden", so Voegeli. Der Besucher soll einen genauen Einblick in die natürlichen Lebensräume bekommen und Geschichten und Eigenarten zu jedem Tier kennenlernen.

"Geräusche und Gerüche sprechen auch die weiteren Sinne des Menschen an. Das regt die Wahrnehmung an und weckt Emotionen beim Besucher", meint dStephan Voegeli.

Und ergänzt: "Solche Emotionen schaffen eine Beziehung zwischen Mensch und Natur und der Mensch schützt das, wozu er eine Beziehung aufbaut." Denn Mithilfe des Parks möchte Voegeli den zukünftigen Generationen Werte vermitteln. Außerdem ließen sich viele Arbeitsplätze schaffen und der Tourismus würde aufbeleben.

Der Aufbau dieses Parks soll stufenweise erfolgen, "von Jahr zu Jahr werden neue Welten angelegt, der Park wird langsam wachsen", erklärt Voegeli. Weiterhin plant er beispielsweise wettergeschützte Bereiche, einen Wasserspielplatz, Park-Seil- oder Schienenbahnen für bewegungseingeschränkte Besucher.

Zudem ein Feriendorf, das einer Siedlung von Hobbits nachempfunden ist sowie die "Napaka", eine Nationalpark-Akademie, die populärwissenschaftlich forschen soll.

Auf die Frage der Finanzierung antwortet Voegeli: " Ich gehe davon aus, dass die Regierung für solche Projekte Geld auf der Kante hat. Für den Aufbau könnte man ansonsten auch Sponsoren suchen. Die Wertschöpfung wird immens sein." Drei Millionen Euro halte er für eine "gute Startbasis".

Als Standort strebt Voegeli die Fläche hinter der Alexanderschanze an, bei der es sich um Staatswald handelt und die bewusst nicht zum Nationalpark gehört. Beginnen sollte man mit einer geringen Fläche von zehn Hektar, die man auf bis zu mindestens 100 Hektar ausweiten könne. "Die Planung sollte bald beginnen, da der Verlauf einfach sehr lange dauert", erklärte Voegeli bei der anschließenden Diskussion. Sein Konzept sei lediglich als Richtung angedacht. "Ich halte es für wichtig, dass man jetzt etwas anstößt, – solche Parks sind nicht aus dem Ärmel zu schütteln", argumentiert der gelernte Mediengestalter.

"Und die Tiere, wollen die auch?", fragt eine Zuhörerin. "Ich habe schon Anmeldungen", scherzt Voegeli. Für den Park sollen einheimische Arten herbeigeschafft werden, die aus Zoos stammen und dadurch an Menschen gewöhnt sind.

"Das wird funktionieren, wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen", ist sich der 51-Jährige sicher. Mit diesem authentischen Konzept will er einen einmaligen Park schaffen, den es so noch nicht gegeben hat.

Der Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald, der die Veranstaltung organisiert hatte, schien am Abend von dieser Idee wohl ebenfalls überzeugt zu sein.