Viele Stunden Arbeit brachten die Kapelle wieder auf Vordermann. Repro: Selter Foto: Schwarzwälder-Bote

65 Jahre Schwarzwälder Bote Kinzigtal / 1980 brachte Gedenken, Sport und eine renovierte Kapelle

An einem Samstag im November 1950 ist es soweit: Die erste Seite des "Kinzigtalboten" im Schwarzwälder Boten bringt neueste Nachrichten aus dem Tal. In einer Serie verfolgen wir die Entwicklung der Ausgabe in Fünf-Jahres-Schritten. Heute steht das Jahr 1980 im Fokus.

Von Nicola Schwannauer

Mittleres Kinzigtal. Im Jahr 1980 erschien eine Sonderseite zum Volkstrauertag. Ansonsten lockerten die Zeitungsmacher mit ein bis zwei Fotos zu Ereignissen aus der Region das Erscheinungsbild der Lokalseiten auf.

Kreuzbergkapelle

In Hausach renovieren zahlreiche Ehrenamtliche in vielen hundert freiwilligen Arbeitsstunden die Kreuzbergkapelle. Der Historische Verein hatte die Werbetrommel gerührt und zur Mithilfe aufgerufen. "Vor allem der fachmännische Abbau der steinernen Altartische mit den überschweren Sandsteinplatten hatte viel Zeit und Arbeitskräfte in Anspruch genommen", heißt es in einem Bericht im Schwarzwälder Boten vom 18. November 1980. Der Historische Verein rief den Tennis- und Skiclub, den Schwarzwaldverein und das Rote Kreuz zu Schaufel, Pickel und Schubkarren zusammen. Auch die evangelische Schwestergemeinde und private Helfer stellten sich zur Verfügung, so war die zweite Großaktion an der Kreuzbergkapelle ein Erfolg.

KZ-Gedenken

In Haslach gedachte man der im dortigen Konzentrationslager umgekommenen Menschen.

35 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und der NS-Diktatur trafen sich in Haslach Mitglieder der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und Bunds der Antifaschisten sowie viele ehemalige französische KZ-Häftlinge und Widerstandskämpfer, um der Opfer der Gewaltherrschaft zu gedenken, die in den Jahren 1944 und 1945 in den beiden Konzentrationslagern in Haslach umgekommen waren.

Auch eine große Anzahl Haslacher Bürger, darunter viele Gemeinderäte und Repräsentanten von Kirche, Stadt und Schulen, hatten sich vor der Gedenktafel an der neuen Markthalle versammelt.

Dorfderby

Das damals schon traditionelle alljährliche Fußballspiel Schnellinger Unter- gegen Oberdorf wurde groß angekündigt. Außer einem Unentschieden seien die Unterdörfler bislang immer die Sieger gewesen. Die ganze Bevölkerung sei zu dem Volksfest eingeladen, das auch ein beliebter Treff geworden sei. Das Spiel stieg dann am darauffolgenden Wochenende im Haslacher Ortsteil.

Senioren wandern

Seniorenwanderung künftig im Programm des Schwarzwaldvereins Hausach? So fragte eine Unterzeile mit der Überschrift "Es war ein gelungener Versuch". Die erste Wanderung hatte der Verein gerade veranstaltet. Das Fazit lautete: "Die älteren Mitbürger haben die Gelegenheit, sich auszusprechen und gemeinsam einige nette Stunden zu verbringen. Dieses neue Seniorenwandern trägt auch dazu bei, der Vereinsamung älterer Mitbürger entgegenzuwirken."

Unter der Leitung von Alfons Stehle trafen sich 24 Teilnehmer zu einer kurzen Tour aufs heimische "Käppele". "Die besonderen Schönheiten des heimatlichen Tals" sei die beste Empfehlung, diese Wanderungen als Neuerungen fest ins Programm des Hausacher Schwarzwaldvereins aufzunehmen und den Vereinsmitgliedern und Gästen weiterhin anzubieten.

Wegstreitigkeiten

In Gutach stellte ein Bericht eine gütliche Einigung in Sachen Herrenbachweg in Aussicht. Seit Jahren hatte es einen Rechtsstreit zwischen einem Landwirt und der Gemeinde Gutach gegeben, Thema war der Ausbau des Herrenbachwegs.

Der damalige Bürgermeister Sahr hatte im Gemeinderat angeregt, dass in dieser Streitsache ein Vergleich angestrebt werden sollte, der nach langwierigen Verhandlungen auch zustande gekommen war. Danach musste sich ein heimischer Landwirt verpflichten, "die 1973 von der Gemeinde angelegte Abkürzung des Herrenbachwegs auf seinem Grundstück wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen, also den aufgeschütteten Mutterboden zu entfernen", heißt es in einem Zeitungsbericht.