Eröffneten die Ausstellung (vlnr): Siegfried Scheffold, Vorsitzender des Rotary Clubs Wolfach, Martin Heinzmann, Vorstand der Volksbank Kinzigtal, Mericam Durmus, Dialogbeauftragte DITIB, Haslach, Referent Pfarrer i.R. und Schuldekan a.D. Werner Keller und Fatima Tunkay, Vorsitzende von DITIB, Frauengemeinschaft der türkisch-islamischen Gemeinde Haslach. Foto: sb

"Weltreligionen – Weltfrieden – Weltethos" stehen im Mittelpunkt der Ausstellung in der Hausacher Volksbank.

Hausach - Große Weltreligionen, die von Menschen ethische Standarde fordern und die heute noch Relevanz haben, ist eine der Aussagen der jetzt eröffneten Ausstellung in der Volksbank in Hausach.

"Weltreligionen, Weltfrieden, Weltethos – auf dem Weg zu Dialog und Toleranz" mache deutlich, dass kein Frieden unter den Religionen ohne Dialog möglich sei, wie der in Heidelberg lebende Referent Werner Keller, einst Schuldekan und ehemaliger evangelischer Haslacher Stadtpfarrer, verdeutlichte.

"Erinnern lässt sich nicht aufhören", mahnte er und forderte auf, sich wieder auf und unverrückbare Maßstäbe und Grundhaltungen zu besinnen.

"Würde, Intellekt und Verantwortung können nicht durch Quote geregelt werden", vielmehr wünschte Keller einen kollektiven Bewusstseinswandel. Schon Nelson Mandela hätte gesagt: "Niemand wird geboren, um einen anderen Menschen wegen seiner Hautfarbe, seiner Lebensgeschichte oder seiner Religion zu hassen." Der ehemalige Schuldekan erinnerte daran, dass man Frieden schon die Kinder spielerisch lehren könne. Deshalb seien auch ausdrücklich Kinder und Jugendliche zur Ausstellung eingeladen.

Die Tafeln der Ausstellung von der Stiftung Weltethos vermitteln Informationen zu einzelnen Religionen und den gemeinsamen Werten. "Sie wurde bereits in allen Metropolen der Welt auf allen Kontinenten gezeigt", informierte Siegfried Scheffold, Vorsitzender des Rotary Clubs. Der Wolfacher Club initiierte gemeinsam mit der Volksbank Kinzigtal die Ausstellung. "Was einer nicht kann, das können viele", der Leitsatz der Volksbank war zur Vernissage am Montagabend in den Augen der Ausstellungs-Macher aktueller denn je. Das Spannungsfeld der Ausstellung würden auch die Gäste ausdrücken, fand Vorstand Martin Heinzmann.

"Weltethos ist keine Überreligion", betonte der Referent, eher solle von den "guten Kräften der Religionen" ausgegangen werden. Auch könnten ethische Normen nicht fesselnd, sondern Stütze und Hilfe sein.

"Jegliche Art von Fremdenfeindlichkeit hat darin keinen Platz", machte Keller deutlich.

Antisemitische Grundhaltung sei noch immer vorhanden

Eine antisemitische Grundhaltung sei noch in allen möglichen Schattierungen vorhanden, bedauerte er. "Die Ausstellung solle helfen und zeigen, dass wir den Menschen auf der Spur sind". Mit den Grundüberzeugungen von denen das Projekt getragen wird, zitierte Keller den Ehrenpräsidenten der Stiftung Weltethos, Hans Küng: "Kein Friede zwischen den Nationen ohne Friede zwischen den Religionen." "Teilen Sie mit mir den Traum von Frieden, Brüderlichkeit und Versöhnung", forderte der Pfarrer auf und wünschte den Besuchern der Ausstellung "eine lebhafte Aufgeschlossenheit und Diskussion".