Austausch: Gymnasiasten aus Istanbul in Hausach / Besuch im Europa-Parlament in Straßbourg geplant

Von Evelyn Jehle

Elf Schüler des Lisesi Gymnasiums in Istanbul besuchen derzeit die Kaufmännischen Schulen in Hausach. Die beiden Bildungseinrichtungen pflegen diesen Kontakt schon seit vielen Jahren.

Hausach. Die Jugendlichen wohnen in den Familien von den Elftklässlern des Wirtschaftsgymnasiums, die dann nächstes Jahr in einem Gegenbesuch die Metropole am Bosporus kennenlernen. Unglaublich grün finden die türkischen Schüler die Landschaft hier im Kinzigtal. Den Großstädtern gefällt die ländliche Atmosphäre: "Es ist so familiär".

In Istanbul lebe es sich anonymer und überwiegend in Wohnungen statt in "Häusle mit Garten". Der Umgang miteinander in den Familien sei ähnlich und das hat doch etwas überrascht. Eine Schülerin hatte gehört, dass die türkische Kultur sich von der deutschen unterscheide. So richtig anders sei aber nur das Essen, meinte sie. Die Jugendlichen freuen sich darauf, Freundschaften schließen zu können und die deutsche Sprache zu sprechen.

Die meisten von ihnen waren schon mal in Deutschland und nahmen an Sprachkursen teil, am Austausch in anderen Teilen des Landes oder waren einfach auf Familienbesuch. Manche planen, vielleicht in Deutschland zu studieren und schauen sich die Anforderungen einiger Universitäten an. Eine Woche lang werden die Austauschschüler mit Lehrerin Nese Akseki und Hans-Michael Uhl die Besonderheiten der Region erkunden. "Wir werden das Thema Transformation in unterschiedlichsten Bereichen beleuchten", erläuterte der Pfarrer und Religionslehrer, der mit Kollege Matthias Dorn den Schüleraustausch organisiert.

Dazu gehört ein Ausflug in den Naturpark sowie die Umgestaltungen in der Schullandschaft wie Gemeinschaftsschule und Inklusion. Auch ein Besuch des Europaparlaments in Straßburg steht auf dem Programm. Die momentanen Spannungen zwischen den Regierungen stellen für die jungen Leute nach eigener Aussage kein Problem hinsichtlich ihres Aufenthaltes in Deutschland dar. Sie freuen sich auf den Europapark und weitere Unternehmungen.

Nachdem die Türkei in der Europameisterschaft nur noch wenig Chancen hat, haben sich einige schon mit deutschen Fanartikeln bei der Sparkasse eingedeckt. Auf jeden Fall dürften die Gäste gut erholt wieder heimkehren: Sie gehen bei ihren Gastfamilien rund zwei Stunden früher schlafen als zu Hause.