Mehr als die Hälfte der Gäste kaufte das Werk, an dem Hermann mehr als zehn Jahre lang gearbeitet hatte. Foto: Wölfle

Auswanderer Sepp Hermann stellt sein erstes Buch "Cha’atth’an – einer jagt, wenn andere schlafen" vor

Gefühlvoll, emotionsgeladen und äußerst spannend – das ist das Buch "Cha’atth’an – einer jagt, wenn andere schlafen". Es ist das Erstlingswerk des Auswanderers Sepp Hermann, der es am Dienstag in Hausach vorstellte.

Hausach. Der Auswanderer Sepp Herrmann aus Unterharmersbach präsentierte sein 200-seitiges Werk circa 70 Gästen im katholischen Pfarrheim in Hausach. Darin erzählt der Greencard-Besitzer unter anderem seine spannende Geschichte als "Musher", also als Hundeschlittenführer, beim "Yukon Quest", dem 1600 Kilometer langen und harten Schlittenhunderennen, das durch Alaska und Kanada von Fairbanks nach Whitehorse führt. Für Herrmann und seine Vierbeiner hatte das Rennen damals wegen einer Bärenattacke bei einer Trainingsfahrt einen äußerst tragischen Verlauf genommen.

"Das Buch erzählt von der härtesten und schlimmsten Zeit meines Lebens", sagte der Vielgereiste. Anhand ergreifender Erzählungen und faszinierender Bilder, die auf einer Großleinwand präsentiert wurden, gab Herrmann am Dienstagabend Einblicke in sein einfaches, schönes aber auch karges Leben als Aussiedler, Jäger, Fallensteller und Sammler in der Wildnis Alaskas.

Der Metzgersohn Sepp Herrmann ist ein Naturbursche wie er im Buche steht. Seit ein paar Monaten ist er wieder in seiner Heimat zu Besuch. Dieses Mal hat er den weiten Flug von Alaska hierher aber nicht nur auf sich genommen, um seine Familie und Freunde zu besuchen. Hauptsächlich ging es Sepp Herrmann darum, sein erstes Buch zu verlegen und der Öffentlichkeit vorzustellen.

Das ist ihm am Dienstagabend bestens gelungen, denn mehr als die Hälfte der Gäste hat sein Erstlingswerk, an dem er seit zehn Jahren durch das Aufschreiben seiner Erlebnisse gearbeitet hat, gekauft.

"Die Stille, die ich in meiner Abgeschiedenheit in Alaska so sehr liebe, ist mir nach meiner letzten Rückkehr aus dem Trubel Deutschlands wieder so richtig bewusst geworden, als ich das erste Mal in meiner Hütte aufwachte", betonte Herrmann. Er habe sich dann total gefreut zu sehen, wie eine riesige Karibu-Herde "seine" Brooks Range durchquerte.

Als Feinschmecker entpuppte sich der begeisterte Angler, als er von der Zubereitung seiner selbst gefangenen Lachse und Aalrutten berichtete. Zweimal im Jahr veranstalte er eine große Party, bei denen er immer einen großen Karibu-Schlegel für seine Freunde über der offenen Feuerstelle brate.

"Seit 18 Jahren ernte ich Bohnen, Erbsen, Radieschen, Peperoni, Gurken und Tomaten aus meinem überdachten Garten, den ich zeitweise mit einem kleinen Ofen heize", erzählte der Alleinversorger. Alles wachse ganz schnell, denn in den Sommermonaten könne man in Alaska mit 20 Stunden Tageslicht rechnen, sagte Herrmann, der sich mit dem Verkauf von Heidelbeeren, Preiselbeeren, Kaviar, Selbstgenähtem, selbstgebasteltem Schmuck und, je nach Gelegenheit, mit der Wolle von Moschusochsen ein Zubrot verdient.

Zu seinem Sohn Atigun, der sich vor fünf Jahren ganz in der Nähe von Herrmanns großem Holzhaus ebenfalls ein Haus in der Abgeschiedenheit baute, und am Dienstagabend auch anwesend war, habe er ein tolles und inniges Verhältnis.

Ein großes Ereignis sei die Elchjagd mit Atigun anlässlich seines 60. Geburtstags gewesen. Von Dezember bis März, wenn er in seiner entlegenen kleinen Hütte die Wintermonate verbringe, sei er immer ganz auf sich alleine gestellt und sehe keine Menschenseele, hob Herrmann hervor.

Am Samstag, 11. März, findet im Hausacher Buchhandel Streit von 11 bis 12.30 Uhr eine Signierstunde mit Sepp Herrmann statt.

Weitere Informationen: www.sepphermann.com

INFO

Signierstunden

>  Freitag, 10. März, Wolfach-Halbmeil, Schornhof, 20 Uhr

 > Sonntag, 12. März, Oberharmersbach, Hotel Bären im Stubensaal, 19 Uhr,

>  Dienstag, 14. März, Haslach, Refektorium des Alten Kapuzinerklosters, 20 Uhr

> Mittwoch, 15. März, Gengenbach, Schwarzwaldhotel, 20 Uhr