Ulrike und Markus Egenmeier (links) kümmern sich in Mühlenbach ehrenamtlich als Flüchtlingshelfer um eine Familie aus Afghanistan. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Ulrike und Markus Egenmeier sind ehrenamtliche Flüchtlingshelfer und engagieren sich für eine afghanische Familie

Von Christine Störr

Mühlenbach. Mit erschreckenden Bildern vom Elend der Flüchtenden und einer Anzeige im Bürgerblatt von Mühlenbach hat es begonnen. Jetzt sind Markus und Ulrike Egenmeier aus Mühlenbach engagierte Flüchtlingshelfer in der Gemeinde.

Eigentlich hätte Markus Egenmeier mit seiner Firma "Alwo Tore" alle Hände voll zu tun, doch die Bilder im Fernsehen ließen ihn nicht los. Als er im vergangenen November dann den Aufruf der Gemeinde zur Unterstützung einer Flüchtlingsfamilie im Dorf gelesen hatte, handelte er. Denn: "Das einzige, was ich beeinflussen kann, ist der Umgang mit den Menschen, die zu uns kommen", sagt Egenmeier. Alles andere seien der Krieg, die Politik oder schwierige Umstände. Dass seine Frau Ulrike bei der Caritas beruflich mit dem Thema zu tun hat, ist eine wertvolle Ergänzung für die ehrenamtliche Arbeit der beiden.

"Zeitlich ist die Unterstützung der Flüchtlinge deshalb gut zu schaffen, weil sich im Hintergrund viele Mühlenbacher einbringen", erzählt Markus Egenmeier. Dafür sei er sehr dankbar. Das eigene Geschäft solle nicht leiden, aber wenn es dringend notwendig sei, ließe sich auch einmal ein Termin verschieben oder Wege miteinander verbinden. Gerade, was die eigene Familie mit Tochter Elke und Sohn Fritz angehe, müsse auf Freiräume und gemeinsame Zeit geachtet werden. Andererseits ließen sich tägliche Abläufe wie das Einkaufen oder das Spielen mit den Kindern auch gemeinsam mit der Flüchtlingsfamilie durchführen und deren Deutschkenntnisse nebenbei verbessern.

"Wir sind da, wenn sie unsere Hilfe brauchen, aber wir drängen uns nicht auf und wollen sie schon gar nicht in ihrer Lebensweise beeinflussen", pflichtet ihm Ehefrau Ulrike bei. Natürlich sei die Lebensweise einer afghanischen Familie ganz anders, aber das gelte es eben zu respektieren. "Wir müssen den Flüchtlingen mit Respekt begegnen und ihnen Zeit geben, anzukommen. Sie können nicht von heute auf Morgen ›Deutsch‹ werden", sagt das Paar.

Schwierigkeit mache vor allem das Besorgen von wichtigen Dokumenten, Arztbesuche mit den Kindern, Schulentscheidungen oder der Kindergartenbesuch – Dinge, die in jeder Familie notwendig sind, aber nicht innerhalb kurzer Zeit gleichzeitig erledigt sein müssen. Seitens der Flüchtlinge sei die Gastfreundschaft bei jedem notwendigen Besuch enorm groß und man bekäme so viel an Herzlichkeit und Dankbarkeit zurück, dass sich der ehrenamtliche Einsatz auf jeden Fall lohne.

Und da, wo die beiden Ehrenamtlichen nicht mehr weiter wissen, helfe die Caritas weiter, so Egenmeier.