Zahlreiche neue Besitzer fand das von Michael Martin handsignierte Buch "Planet Wüste". Foto: Wölfle

Profifotograf Michael Martin begeistert seine Zuschauer mit Bildern und Erzählungen

Der renommierte Profifotograf und Buchautor Michael Martin hat am Freitagabend mit einer spannenden Multivisionsshow begeistert. Er nahm seine Zuschauer mit auf eine einzigartige Reise durch die heißen und kalten Wüsten der Erde vom Nordpol bis zum Südpol.

Hausach. Im Rahmen der Event-Reihe "Kinzigtal-Weltweit", dessen Medienpartner der Schwarzwälder Bote ist, folgten sehr viel Zuschauer der Einladung in die Hausacher Stadthalle. Unterlegt mit fünfzig sorgfältig ausgewählten Musikstücken setzte Miachel Martin am Freitagabend seine beeindruckenden Erlebnisse und Abenteuer live vorgetragen und mit 1600 ausgewählten Bildern ganz hervorragend in Szene.

Motorrad, Hundeschlitten, Helikopter, Skier sowie Kamele dienten dem Diplom-Geographen während seiner vierzig Reisen und Expeditionen für das Projekt "Planet Wüste" immer wieder als Fortbewegungsmittel, um die entlegensten Winkel der Landschaften und Lebensräume in den Weiten des Eises rund um die beiden Pole sowie der Wüsten entlang der Wendekreise zu erkunden. Zwischen 2009 und 2015 hat Martin, der während seiner Entdeckungsreisen überwiegend in Zelten übernachtete, die Erde vier Mal umrundet und dabei dreihunderttausend Bilder eingefangen.

Minus 40 Grad

Nach atemberaubenden Fotos des Weltalls mit Milchstraße, Planeten und Sternhaufen nahm Michael Martin sein Publikum mit in die kalte Arktis, an die Ostküste Spitzbergens, wo er sich mit seinem Freund Jörg Reuther bei eisigen Temperaturen von minus 40 Grad per Snowmobil und Hundeschlitten auf Polarbär-Suche gemacht hatte. Dabei erfror er sich allerdings unglücklicherweise seine Nasenspitze.

Die Bilder gigantischer Eisformationen und Gletscherlandschaften faszinierten ebenso wie die einfühlsamen Fotografien der Menschen, die sich an die äußerst schwierigen Lebensbedingungen angepasst haben.

Die sibirische Kälte hatte Martin nicht nur im russisch-militärischen Sperrgebiet, dem "Franz-Josef-Land" zu schaffen gemacht. Auch die verschneiten Tundra-Landschaften in Alaska und die "Ice-Road" am Polarkreis entlang nach Kanada, die Martin mit seinem BMW-Motorrad abgraste, hatte es in sich. Trotz monatelanger Dunkelheit leuchtete beim Helikopter-Flug über Grönland dessen weißer Eispanzer, beeindruckend waren auch die Bilder von Walen im arktischen Ozean, die der Buchautor beim Blick über die Eisbergkante fotografiert hatte.

Die Strapazen des heftigen Schneesturms in Island waren beim Anblick der beispiellosen Polarlichter schnell vergessen und am Nordpol, den man punktuell mit Skiern erreichte, faszinierten unter anderem die riesigen Eisblöcke, die so groß wie Einfamilienhäuser waren.

"Heiß" wurde es den Zuschauern nach dem Sprung an den 33. Breitegrad, nach Saudi-Arabien, denn die Fotografien der größten Sandwüste der Erde, der Rub al-Chali, die zu den unzugänglichsten Gebieten der Erde gehört, hatten es von den Temperaturem her in sich. Indiens Schönheit zeigte sich dann in der Wüste Thar, auch das zentralasiatische Dach der Welt mit seinen Geysiren, Yak-Herden und gastfreundlichen Einheimischen gefiel.

Schnee in der Wüste

"Nach 35 Jahren reisen habe ich in der Wüste Gobi zum ersten Mal Schnee auf Dünen erlebt", sagte Martin, der per Motorrad nicht nur die Mongolei bereist, sondern mit Ehefrau Elly auch die Wüste Sahara erkundet hat. Bewundert wurden die Fotos bizarrer Wüstenlandschaften, von der afrikanischen Kalahari, der australischen Simpson und der südamerikanischen Atacama, die kurz darauf über die Leinwand wanderten. Die atemberaubenden Bilder des smaragdgrünen Wassers des in Chile am Fuße der Anden liegenden Sees Laguna Verde polarisierten ebenso, wie die der heißen Quellen, der rosafarbenen Flamingos und ruhenden Vulkane.

Nach dem Besuch von Argentinien und Feuerland erreichte man dann per Schiff die Antarktika, den mit minus 90 Grad Celsius wohl kältesten Punkt der Erde. Ein heftiger Sturm hatte in Viktorialand getobt, einer faszinierenden Region in Ostantarktika, auch als Heimat der Pinguine, Seeleoparden und Seelöwen bekannt.

Nach einem Flug ins Ungewisse landete man gegen Ende des Vortrages im Inneren Antarktikas, wo sich Martin nebst Begleitung per Ski und Schlitten auf eine sehr gefährliche Expedition eingelassen hatte, nämlich den windigsten, trockensten und kältesten Kontinent der Erde zu erforschen.

Den Südpol, mit seinen unbestiegenen Bergen und unberührten Natur erreichte man zum Schluss bei frostigen Temperaturen von minus 55 Grad.

Großer Applaus krönte die äußerst gelungene Multivisionsshow "Planet Wüste". Auch das neue gleichnamige Buch fand – handsigniert – zahlreich neue Besitzer.