Die Planungen für das künftige Ganzjahresbad in Hausach schreiten voran – jetzt haben die Mitglieder des Zweckverbands den Plänen der Architekten zugestimmt. Foto: Skizze: Architekturbüro Lehmann

Zweckverband Kinzigtalbad bewilligt Ideen der Architekten. Saunalandschaft als Wellness-Magnet. Spaß und Erholung werden getrennt.

Hausach - Das Kinzigtalbad nimmt Gestalt an: Zumindest auf dem Papier. Jetzt haben die Offenburger Planer des Großprojekts den aktuellen, überarbeiteten Plan dem Zweckverband in Hausach vorgestellt und das einstimmige Okay erhalten.

Damit ist ein weiterer Schritt in Richtung Ganzjahresbad im Kinzigtal getan. Der Zweckverband Kinzigtalbad mit 21 Mitgliedern gründete sich im Dezember vergangenen Jahres. Hier und da hatten die Mitglieder zu den vorliegenden Plänen jetzt noch Kleinigkeiten anzumerken, die Hausacher Gruppe beriet sich noch einmal untereinander – doch am Ende wurden die Pläne einstimmig genehmigt, und die Verbandsversammlung gab die vorgestellte Planung frei.

Gleichzeitig stimmte sie dem Vorhaben der Architekten zu, ihren endgültigen Entwurf mit Kostenberechnung der Versammlung am 18. Februar vorzustellen. "Jetzt können wir mit der Entwurfsplanung beginnen", freute sich Tobias Demeusy, einer der verantwortlichen Architekten vom Offenburger Büro Lehmann.

Kein Spaßbad, sondern ein Wohlfühlbad soll in Hausach gebaut werden. Mit Saunagarten, vielseitigem Kinderbereich, rollstuhlgerechten Umkleiden, Toiletten und Duschen, einem Gesundheitsbecken und vielen anderen Möglichkeiten soll das Bad einmal die Menschen aus der Region anziehen. "Mit dem Plan haben wir einen enormen Zugewinn im Kleinkindbereich", lobte Bürgermeister Manfred Wöhrle, "da können wir bald ein attraktives Ganzjahresbad anbieten, für die Region, ihre Einwohner und Gäste."

Diskussionsbedarf hatten die Verbandsmitglieder zum Thema Deckenhöhe im Innenbereich. Hier wurde die Befürchtung geäußert, die Decken könnten mit 3,30 Meter zu niedrig sein und ein Engegefühl verursachen. Haslachs Bürgermeister Winkler beantragte, die Entscheidung über die Höhe zu vertagen und den Bereich vor Ort unter die Lupe zu nehmen, seinen Antrag lehnte die Versammlung ab, die Mitglieder entschieden, dass die geplante Höhe belassen wird.

Bereiche für Trubel und Erholung werden voneinander getrennt

Ausführlich stellten die Architekten ihre Pläne dem Verband vor. Danach soll es einen großzügigen Saunabereich mit Kneippbecken geben – für den ein Grundstück dazugenommen wurde –, einen Kinderbereich mit vielen Attraktionen und ein Wellnessbecken mit bis zu 34 Grad warmem Wasser. Wellness und Kinder haben die Planer diskret voneinander getrennt, um auch ruhebedürftigen Badegästen einen erholsamen Aufenthalt zu ermöglichen und die Kinder in ihrer Bewegungsfreude nicht einzuschränken.

Ein 120 Quadratmeter großes Foyer soll die Gäste aufnehmen, dort treffen sich Gruppen, befinden sich die Kassen und Abstellplätze für Kinderwagen und Rollstühle. Der gesamte Umkleide- und Sanitärbereich wird rollstuhlgerecht gebaut werden: "Da kommen wir nicht drumrum", sagte Architekt Gunnar Lehmann mit Hinblick auf planerische Auflagen.

Ob ein Einmeterbrett gebaut wird, ist noch nicht entschieden. Das Kinderbecken für ältere Kinder mit Massagedüsen und Sprudelturm soll sich auch als Becken für Kurse nutzen lassen und ist deshalb 1,30 Meter tief geplant. Das große Hauptbecken bekommt einen Komfort-Einstieg, so dass die Gäste nicht nur über Leitern ins Wasser gelangen.

Weitere planungsrelevante Themen waren die Technik im Keller und die Trennung von Außen- und Innenbereich im Sommer. Da meldete sich Haslachs Bürgermeister Heinz Winkler mit Blick auf die zu erwartenden Betriebskosten zu Wort: "Die Außen- und Innenumkleiden gehören getrennt, wenn im Sommer alle Umkleiden und Duschen außen und innen genutzt werden, dann muss das auch alles wieder geputzt werden."

Insgesamt zeigten sie die Mitglieder einig mit den Plänen der Architekten. Ende Dezember vergangenen Jahres war der Verband in letzter Minute gegründet worden, seitdem gab es drei Versammlungen. Im November 2014 hatten die Hausacher Räte ihr Einverständnis zu dem Millionenprojekt gegeben.

Dem Zweckverband Kinzigtalbad gehören 21 Mitglieder an: Je ein Vertreter aus Fischerbach, Oberwolfach, Schiltach, Steinach, drei Haslacher, vier Wolfacher und acht Hausacher Vertreter. Dazu kommen beratende Vertreter ohne Stimmrecht von Hofstetten und Zell, den Gemeinden, die sich nicht an den Bau- aber an den jährlichen Betriebskosten beteiligen. Die Stadt Hausach trägt den größten Teil der Kosten und wird sich mit 3,6 Millionen Euro an den Baukosten beteiligen. Sie übernimmt auch 50 Prozent des Betriebskostendefizits und der späteren Investitionskosten.