Astrid Müller, die Geschäftsührerin der Paritätischen Berufsfachschule Hausach, hofft auf einen guten Start für die sechs chinesisichen Auszubildenden in Hausach. Foto: Möller

Ernüchternde Realität: Nur 23 Teilnehmer am Altenpflegeprojekt. Hindernis war Sprache.

Hausach - Die Idee war groß, die Realität sieht nun etwas ernüchtender aus: Statt der angekündigten mehr als 100 Chinesinnen werden in diesem Ausbildungsjahr nur 6 an der Paritätischen Berufsfachschule Hausach (PBFS) den Beruf des Altenpflegers erlernen.

"Das große Problem war die Sprache, deshalb gab es schon dort Ausfälle und dann waren es wohl auch weniger Bewerbungen für das Programm als angenommen", berichtet Astrid Müller, Geschäftsführerin der PBFS, von den Gründen, weshalb die Teilnehmerzahl bei dem Pilotprojekt derart unter den Erwartungen liegt. Auch seien die Praktikumsplätze teilweise sehr weit von Hausach entfernt gewesen, sodass von den insgesamt 23 Chinesinnen, die nun im Rahmen des Pilotprojekts ihre Ausbildung zum Altenpfleger in Deutschland beginnen werden (wir berichteten), dass die PBFS in Hausach in Betracht gekommen wäre. Die weiteren Teilnehmer würden den theoretischen Ausbildungsteil in Mannheim oder an der Schweizer Grenze absolvieren.

Dennoch freut sich Müller von der PBFS im Gespräch mit dem SchwaBo auf den Start des neuen Ausbildungsjahrs mit den Teilnehmern aus Fernost. "Es ist ein spannendes Unterfangen für alle Beteiligten", sagt Müller, "es ist zwar nicht viel übrig geblieben, aber wir machen das Beste daraus." Außerdem findet die PBFS-Geschäftsführerin die fernöstliche Mentalität dieser Teilnehmerinnen ganz toll für die Arbeit in der Altenpflege.

Probleme sieht sie allerdings – trotz dass die Teilnehmerinnen den Sprachtest bestanden haben – bei der Unterrichtssprache. Denn nun könne man natürlich keinen eigenen Kurs für diese Auszubildenden machen, in dem man auch auf die deutschen Sprachkenntnisse chinesischen Teilnehmer insgesamt in entsprechendem Maß Rücksicht nehmen könne. "Auch eine Sprachqualifizierung wird nötig sein", ist sich Müller sicher. Unterstützung sei der PBFS diesbezüglich zugesagt, jedoch ideell und nicht finanziell. Von daher gelte es da noch, eine Sprachförderung für die neuen Auszubildenden zu finden.

Doch zuvor sollten die Chinesinnen, die im Pilotprojekt in Baden-Württemberg nun ihre Pflege-Ausbildung starten, erst mal am Flughafen in Stuttgart landen. Der Termin hierfür ist laut Müller für Freitag, 19. September, angekündigt. Dann wird sich auch das Sprachniveau der Kursteilnehmer aus Fernost zeigen. Ab Samstag, 20. September, sollen die Chinesinnen dann in der Region Fuß fassen.