Thomas Giesinger vom BUND-Landesverband Radolfzell (Zweiter von links) zeigt Karl-Heinz Wössner (von links), Wolfgang Winterhalter und Angelika Kalmbach-Ruf von der BUND-Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal einige Möglichkeiten auf, die hier verwirklicht werden könnten Foto: Agüera Foto: Schwarzwälder-Bote

BUND-Gruppe will Verein werden / Versammlung mangels Teilnehmer verschoben

Von Christiane Agüera Oliver

Mittleres Kinzigtal. Zur Mitgliederversammlung hat die erst im Januar gegründete BUND-Ortsgruppe Mittleres Kinzigtal (Bund für Umwelt und Naturschutz) am Donnerstag ins Hausacher Gasthaus Blume geladen. Mangels anwesender Mitglieder konnte kein Beschluss gefasst werden und die Versammlung mit Wahlen wurde verschoben.

Ziel der Mitgliederversammlung war es, eine Satzung zu beschließen und die Vorstandsmitglieder samt Kassenprüfer zu wählen, damit die Ortsgruppe als eingetragener und vor allem als gemeinnütziger Verein künftig unter anderem auch an Förderprogrammen teilnehmen kann. Bisher hatten die drei gleichberechtigten Vorstandsmitglieder Angelika Kalmbach-Ruf (Wolfach), Wolfgang Winterhalter (Hausach) und Karl-Heinz Wössner (Haslach) die finanziellen Belange der Ortsgruppe aus eigener Tasche bezahlt. Etwa 50 langjährige BUND-Mitglieder aus der Region zählt die junge Ortsgruppe.

In dem knappen halben Jahr seit der Gründerversammlung war die "klitzekleine Truppe", wie Kalmbach-Ruf bemerkte, sehr engagiert. Auch Thomas Giesinger, Diplom-Psychologe und Koordinator für die Ehrenamtsförderung beim BUND-Landesverband Baden-Württemberg aus Radolfzell, zeigte sich "sehr angetan, von dem was hier bisher auf die Beine gestellt wurde". Ein "ganz großer Wurf" war die Kandidatenbefragung zur Kommunalwahl. Immerhin kamen von den 328 versendeten Fragebögen an die Kandidaten aller Parteien – "denn Naturschutz kennt kein Parteibuch", so Kalmbach-Ruf, 129 zurück. Diese wurden alle ausgewertet und ein "ganz toller Kontakt" sei zu den Kandidaten entstanden.

BUND-Aktivisten suchen den Kontakt

Ein offener Brief wurde an den Haslacher Bürgermeister Heinz Winkler geschickt, nachdem "alte Bäume ohne Vorwarnung plattgemacht wurden", berichtete Karl-Heinz Wössner. Nun wird im Herbst dieser Punkt auch auf die Tagesordnung im Haslacher Gemeinderat stehen. "Wir wollen in Kontakt kommen", betonte Wössner. Und so erhielt die Ortsgruppe bereits Einladungen unter anderem zur Forstbegehung und eines Energieversorgers, die alle gerne angenommen werden.

Ein Seminar zum Thema Flächenentwicklung wird es nach den Sommerferien in Hausach geben. Gutachter, Haus- und Nutzflächeneigentümer, Planer und Gemeinderäte, einfach für alle die mit Fläche zu tun haben, wird dieses interessante Thema dann konkret werden. Programme sowie Möglichkeiten, Statistiken und Kostenentwicklung werden aufgezeigt.

Die Zusammenarbeit mit Gemeinden sei sehr wichtig: "Naturschutz beginnt ganz unten, ihr könnt es für die nächsten 30 Jahre festlegen", appellierte Kalmbach-Ruf an die Gemeinderäte. Wichtig sei auch eine Bündelung mit Naturschutzfreunden und anderen Verbänden in der Region, um gemeinsam mehr bewirken zu können.

Grünflächenverordnung, praktischer Naturschutz, Amphibienschutz-Programme – Ideen sind viele da, denen sich die BUND-Ortsgruppe annehmen wird. Aber auch Vorträge mit den unterschiedlichsten Beiträgen, sei es zum Thema Nachhaltigkeit oder Energiesparen sind angedacht. Angelika Kalmbach-Ruf ist zuversichtlich, dies alles auch umzusetzen, denn "wir sind ein gutes Team", bestätigte sie.